Um so weiter Du in der Zeitleiste zurückgehst, desto "rustikaler" wird das Fahrverhalten der Autos. Bei mir persönlich hört schon der Spaß beim Silver Dawn auf - ok, ich nutze meinen Cloud auch als Alltagsschaukel.
Ich möchte mich Michael anschließen.
Vor einigen Jahren hatte ich übrigens eine Weile lang den 25/30 eines Freundes bei mir, den ich auch hin und wieder fahren konnte. Es macht großen Spaß - aber beim Fahren über längere Strecken merkt man schon, dass man "gearbeitet" hat. Clouds hingegen sind tolle Autos und absolut und in jeder Beziehung alltagstauglich. Das fängt ja schon beim Regnen an, wenn die kleinen Scheibenwischer der älteren Pre-War Wagen nur noch Makulatur sind während mein ehemaliger S1 auch bei starkem Regen auf der Autobahn noch immer das kommode Wohnzimmer war in das man einsteigt und sich gemütlich mit >75 Meilen ans Ziel rollen lässt, egal wie das Wetter ist.
Vor vielen Jahren, als ich auf der Rückfahrt aus Aachen war, schoss ich mit dem Mercedes über die A4 im Dämmerlicht. Irgendwo bei Kerpen sah ich im letzten Augenblick die winzigkleinen Rücklichter eines 20/25 - und musste hart Bremsen, da ich ansonsten dem lieben Freund, den ich zufällig also auch noch gut kannte, hinten aufgefahren wäre, der mit munteren 75 Km/ h über die Autobah tuckerte... je nach dem wo man wohnt ist auch die Verkehrsdichte so groß, dass es nicht immer Freude ist. Versuch doch mal auf einem starkbefahrenen Autobahnkreuz inmitten Lastwagen die Spur zu wechseln; für mich der pure Horror diese Vorstellung mit einem so alten Wagen auf 'große Fahrt' zu gehen. Da hat sich in den letzten 20 Jahren sicher zu viel geändert auf den Autobahnen.
Klar, die Autos machen Spaß. Und man kann damit fahren und auch Reisen. Ein anderer Freund fährt mit seinem 20/25 3-POS DHC seit vielen Jahren durch ganz Europa. Es geht. Aber der ist auch Rentner und hat alle Zeit der Welt um mit 85 Km/h über die Straße zu rollen. Er hat einen Overdrive einbauen lassen. Schätze, weiß es aber nicht, dass bei den Vorkriegswagen der Hubraum etwas ausmacht, also lieber einen entspannten Phantom I/II/III mit 7+ Liter Hubraum und viel Kraftreserve als ein kleiner Small-HP mit einer möglicherweise zu schweren Karosse?
Wie gesagt, ich kann Dir dazu nicht viel erzählen, würde aber, wenn es Dir darum geht das Auto auch eher viel zu nutzen, ebenfalls eher zu den Nachkriegswagen raten.
Ich weiß nicht, wer aus diesem Forum aktuell mit einem Pre-War Wagen unterwegs ist. Ich denke aber, bevor Du losfährst und etwas kaufst, solltest Du Dich wirklich bei den Fahrern kundig machen über das Für und Wider - und wenn es irgend möglich sein sollte, einen Probefahren.
Das war jetzt meinerseits nur viel Blabla ohne echte Substanz, aber ich denke, Michael hat schlichtrecht: Lieber einen Cloud den Du intensiv nutzen kannst statt einem hübschen aber vielleicht dann doch zu altem Auto das ganz anderen Anforderungen an Dich stellt als einfach nur einzusteigen und flott loszufahren.
User BentleyDriver hatte mal erwähnt, dass er u.a. auch einen Vorkriegswagen fährt. Zwar war nicht herauszulesen, dass es ein RR/B ist, aber ich bin sicher, dass er Dir aus der Praxis und vom "Alltag" mit so alten Wagen gewiss sehr fundiert etwas sagen könnte. Es ist zumindest a.m.S. eine ganz andere Art des Fahrens, auf die man sich auch innerlich einstellen können muss.