Autor Thema: Beschleunigungsruckeln  (Gelesen 2492 mal)

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Offline obermueller2

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Beschleunigungsruckeln
« am: Di.06.Jun 2006/ 08:51:50 »
 ???
Mein Bentley S 1 macht beim Beschleunigen ziemliche Vibrationen, die umso stärker sind je mehr ich das Gaspedal durchtrete. Dieses Ruckeln tritt in jedem Gang auf, am deutlichsten immer in 4. Gang,
da die Automatik schnell hochschaltet. Die Gangbox schaltet sonst gut und auch der Kickdown funktioniert.Was kann das sein?

Offline cferbrecht

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Re: Beschleunigungsruckeln
« Antwort #1 am: Di.06.Jun 2006/ 15:06:46 »
Vielleicht laufen nur drei Zylinder? Ursache: ein Vergaser ausgefallen oder ein Zündkontakt defekt. Prüfung: Kerzenstecker nacheinander abziehen.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Offline obermueller2

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Re: Beschleunigungsruckeln
« Antwort #2 am: Di.06.Jun 2006/ 23:18:02 »
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Zündspule,Verteilerdeckel und Zündkabel habe ich erst kürzlich erneuert - seitdem knistert es allerdings im Radio, obwohl es abgeschirmte Kabel sind!!!-
und auch die Vergaser habe ich eingestellt .
Soll ich da trotzdem weitersuchen oder kann es auch zuviel Spiel in der Kardanwelle sein?
Wenn ich die Welle hin und her bewege scheint da Spiel zu sein und es klakkert am Getriebeausgang.

Offline cferbrecht

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Re: Beschleunigungsruckeln
« Antwort #3 am: Mi.07.Jun 2006/ 08:29:14 »
Das Klackern am Getriebeausgang ist normal (in Grenzen...); die Kardanwellengelenke sollten spielfrei sein. Wenn hier das Schiebegelenk (das mit der Gummikappe) ausgeschlagen ist, kann die Welle ziemlich ins Schwingen geraten. Das Mittellager und die Aufhängung des selben sollten aber auch OK sein (intakte Reibgummis: es soll sich bewegen lassen, aber nicht zu leicht).

Sie sollten aber trotzdem noch testen, ob alle Zylinder gleichmäßig mitlaufen.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Offline obermueller2

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Re: Beschleunigungsruckeln
« Antwort #4 am: Sa.10.Jun 2006/ 18:43:38 »
OK ! Wie gehe ich am besten vor?
Ich ziehe die Kerzenstecker nacheinander ab und prüfe, ob sich der Motorlauf verändert?
Wie prüfe ich danach die Funktion der Vergaser?
Bitte um anleitung für Anfänger!
Viele Grüße und ein sonniges Wochenende
Obermüller2

Offline cferbrecht

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Re: Beschleunigungsruckeln
« Antwort #5 am: So.11.Jun 2006/ 12:32:15 »
Die Zylinder 1, 2 und 3 werden von einem Unterbrecherkontakt gesteuert, die drei anderen entsprechend vom anderen Kontakt. Nehmen Sie zur Prüfung den Deckel von der Verteilerkappe ab, so dass die Leitungen frei liegen. Nun können Sie eine Leitung nach der anderen abnehmen (nicht die von der Zündspule – siehe unten) und sehen was passiert:

Beim Abheben und langsamen Entfernen einer Leitung von der Kontaktspitze muß ein Funke von der Spitze zur Leitung überspringen; passiert dies nicht, öffnet oder schließt einer der Kontakte nicht. Die Kontakte prüfen Sie, indem bei ganz abgenommener Kappe (Deckel vorher wieder aufschrauben) den Motor per Anlasser drehen lassen; Sie können dann kleine Funken sehen, wenn die Kontakte sich öffnen. Falls nicht, öffnen Sie bei eingeschalteter Zündung einen geschlossenen Kontakt mit einem (isolierten) Schraubendreher; dabei müßte sich dann ein Funke zeigen.

Springt ein Funke über, aber der Motorlauf wird nicht unrunder, wenn Sie die Leitung ganz entfernen, liegt es a) am betreffenden Vergaser oder b) an der betreffenden Zündkerze oder c) an der Leitung (Zündkabel) dorthin.

Die Funktion eines Vergasers prüfen Sie, indem Sie den Kolben im Vergaserdom über den kleinen Stift unterhalb des Domes anheben und hoch halten; Sie setzen damit diesen Vergaser weitgehend außer Betrieb. Der Motor läuft dann nur noch auf dem anderen Vergaser – schlechter zwar, aber er sollte nicht ausgehen. Geht er doch aus, funktioniert der unbeeinflusste Vergaser nicht richtig.

Noch ein Wort zur Gefahr von Stromschlägen: Die Spannung von der Zündspule ist hoch, aber die Stromstärke gering. Ein Stromschlag ist unangenehm, aber für Menschen mit gesundem Herzen und ohne Schrittmacher i.a. ungefährlich. Wenn Sie ein paar Grundsätze kennen, können Sie Schläge aber ganz vermeiden:

Nehmen Sie ein Zündkabel immer an der Quelle ab, nicht am Verbraucher – dies hat den Vorteil, dass das Kabel spannungslos, also ungefährlich ist, sobald Sie es abgezogen haben. Die Leitung von der Zündspule zum Verteiler ziehen Sie also immer an der Zündspule ab, die Leitungen vom Verteiler zu den Kerzen immer am Verteiler. Ein Kabel mit defekter Isolierung kann trotzdem bei Berührung zu einem Stromschlag führen; wer sicher gehen will, nimmt eine Spitzzange mit isolierten Griffen. Grundsätzlich sollten Sie mit der freien Hand keine Metallteile des Fahrzeuges berühren, damit bei einem Stromschlag der Strom nicht übers Herz fließt.

Fröhliches Basteln wünscht:
Claus F.Erbrecht
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