Die Fahrzeuge, die auf dem englischen Markt verkauft worden sind, hatten nur Radios mit LW und MW – UKW-Sender gab's in GB erst in den 80ern in nennenswerter Zahl.
Mit einer gut angepaßten Antenne (Antennentrimmer am Radio auf einen schwachen Sender im Bereich 200m /1500kHz auf optimalen Empfang einstellen) kann man natürlich auch deutsche Sender empfangen, besonders abends (die MW-Sender des NDR), es gibt sogar einen Techno-Sender, und AFN gibt's auch in weiten Teilen Deutschlands. Der Sender wird mit dem Drehknopf ganz normal gesucht, zum Speichern den gewünschten Speicherknopf rausziehen und wieder eindrücken.
Das ist die eine Möglichkeit: das alte Radio optimieren und mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten nutzen (es ist übrigens ganz einfach, an ein altes Radio einen tragbaren CD-Spieler anzuschließen). Ich hatte mal ein wunderschönes Erlebnis in einem Mk. VI: Ich bin mit dem Auto von zu Hause losgefahren, hab' das Röhrenradio eingeschaltet, es wurde langsam warm, und aus dem Lautsprecher kam... Glenn Miller! Das war wie in einer Zeitmaschine.
Andere Möglichkeit: ein zeitgenössisch korrektes Radio einbauen, das über UKW-Empfang verfügt (Becker, Blaupunkt, Philips, ...)
Nächste Möglichkeit: das alte drinlassen und ein modernes Radio verdeckt einbauen, ebenso die Lautsprecher unsichtbar montieren (Bässe unterm Sitz, kleine Hochtöner beim S2 oder 3 in die Luftauslässe im Armaturenbrett). Bei einem Kundenauto habe ich das Radio im offenen Handschuhfach auf der Fahrerseite ganz simpel kaschiert: Farbkopie vom Handschuhfachdeckel gemacht, gespiegelt, auf dünnes Holz und einen kleinen Rahmen in Größe des offenen Faches geklebt, ein paar Schichten Klarlack drüber – fertig war der Deckel.
Die bereits genannte Möglichkeit mit den modernen Innereien im alten Gehäuse zerstört natürlich das Originalradio, bietet aber einen guten Kompromiß zwischen Optik und Funktion.
Claus Erbrecht