Autor Thema: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage  (Gelesen 6996 mal)

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Offline WHirsch

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #15 am: Do.28.Jun 2007/ 14:56:01 »
Zur Frage mit dem "Dreck an den Fingern", Pech und Unglück beim Kauf, Reparaturen etc. , kann ich versuchen, ein klein wenig Trost mit einem Zitat des griechischen Philosophen Sokrates zu spenden:

"Wenn wir all unser Unglück auf einen gemeinsamen Haufen legten und dann jeder davon einen gleich großen Teil wieder an sich nehmen müsste, so würden die meisten Menschen zufrieden ihr eigenes Unglück zurücknehmen und davongehen."

Jaja, der Knabe war ein meisterlicher Philosoph, aber offenbar eine Niete in der Berechnung eines statistischen Mittels.  ;)
Zugegebenerweise zähle ich mich aber zu dem Teil der Menschheit für die das gesagte gilt.

In diesem Sinne ein glückliches Händchen bei der weiteren Vorgehensweise.

Aktuell wünsche ich mir kein Händchen, eher 'ne Faust mit einem Durchmesser von 5,17  Metern (mindestens)  :-\

Gruß

Winfried Hirsch

Offline WHirsch

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #16 am: Do.28.Jun 2007/ 15:07:13 »
Winfried, der Betrag von 560 Euro für die elektronische Zündanlage ist ein Beispiel für das, was ich meine: Die Kosten laufen einem davon, wenn man zu wenig selber zu machen versteht

Ich sehe diese Kosten nicht als Problem an, man muss auch die Leistung sehen die dahintersteht. Im konkreten Fall steckte 'ne gewisse Mehrarbeit drin da die (mal ganz vorsichtig ausgedrückt) angebrachte Zünverkabelung nicht ganz so optimal war (wirklich sehr, sehr vorsichtig ausgedrückt). Das wurde bei dieser Gelegenheit in Ordnung gebracht, d.h. der zweite Betrieb geht dann damit mit in die Gewährleistung für ein Thema das an anderer Stelle verursacht wurde.  Nachdem ich zuvor den Unterbrecherkontat selbst gewechselt hatte (zuvor wusste ich nicht wie ein Verteiler überhaupt aussieht) bin ich genau deswegen (Zündkabelage) nicht mehr fahrbereit gewesen und dachte schon ich hätte hier was falsch gemacht. Also habe ich an dieser Stelle gerne einen Fachmann ran gelassen. Der zweite Unterbrecherkontakt ging dann übrigens auf der Testfahrt nach dem notdürftigen Flicken der Zündkabelage in Stücke, dann war es Zeit für die elektronische Zündung.

Teneriffa hört sich gut an, RR Fahrdienst auch, jetzt muss ich nur noch Zeit haben :-)

Offline WDeck

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #17 am: Do.28.Jun 2007/ 15:18:43 »
Den Brass als solchen kann ich sehr gut verstehen. Man will ja mit dem schönen Teil auch schön fahren. Mich macht das auch immer "ganz krank", wenn irgedwas nicht funktioniert. Und Udinho hat ja so recht, es ist/wäre schon schön, wenn man viel selber machen könnte. Meine zeitlichen und mechanikermäßigen Mittel sind da auch eher beschränkt. Und dann ist man der Werkstatt, vor allem deren Rechnungen, mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Wenngleich ich mit der meinen sehr zufrieden bin.

Ein kleines Beispiel der letzten Tage. Vor einigen Tagen habe ich, weil ich meiner manchmal zickigen Lady grundlos etwas Gutes tun wollte, die Kerzenstecker abgezogen, etwas gereinigt, ein wenig WD 40 gesprüht und alles wieder aufgesteckt. Beim Fahren bemerkte ich, dass der Motor nicht richtig läuft. Zufällig kam mein Schwager vorbei, der seit 35 Jahren eine Tankstelle hat und ein sehr rustikaler Reparierer ist, weshalb der Rolls bisher für ihn tabu war. Er hörte sich den Motor an, prüfte alle Zündfunken und konstatierte an einem Zylinder keine Leistung. Er wollte sofort umfangreich alle Zündkabel, Stecker etc. austauschen! Mein Hinweis, zuerst einmal den/die Kerzenstecker noch einmal auf richtigen Sitz zu prüfen, wurde mit Kenner-/Könnermine abschlägig beschieden. In den nächsten Tagen sollte der Austausch stattfinden.

Mein Sylver Shadow stand noch etwas und am vergangenen Sonntag habe ich selbst den richtigen Sitz der Kerzenstecker überprüft. Und siehe da: An einer Zündkerze ließ sich der Stecker vielleicht um ca. 1 mm bewegen und einrasten. Motor angemacht, gefahren, lief und läuft wieder einwandfrei. Das - glückliche - Selbstzulangen hat mir ganz bestimmt viel Geld und Ärger erspart. Natürlich ist klar, so einfach ist es nicht immer.

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
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Offline WHirsch

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #18 am: Do.28.Jun 2007/ 15:54:16 »
Naja, damit dass mal was kaputt geht und man nicht weiter kommt habe ich kein Problem. Ich habe ein Problem damit, dass ich aufgrund einer völligen Fehleinschätzung (auch gaaanz vorsichtig ausgedrückt) eines Spezialisten in finanzielle Probleme komme und der Wagen 'mal fährt' und dauernd was kaputt geht. Dieses absolute Mißverhältnis zwischen dem Angebot zum Fahrzeug und dem tatsächlichen Zustand ist einfach ungeheuerlich.

Auch die Kette der Vorfälle hilft einem (mir) nicht gerade etwas mehr Zuversicht für die Eigenleistung zu bekommen. Nach dem Wechsel des Unterbrecherkontakts (was völlig fehlerfei war) fing der Wagen auf der Testfahrt an zu stottern, hab's gerade noch zurück in die Garage geschafft. Zuerst war die Vermutung dass am Vergaser was wäre und ich sollte da mal 'ziehen und dort mal drehen', bei jedem Testlauf ging der Motor nach etwa 30 Sekunden wieder aus, für die Auslösung des CO2 Alarms in der Sammel-TG hats aber immer gereicht. Nach ein paar Tagen liegen die Nerven da blank und man (ich) überlässt das Feld gern einem Fachmann, der da mal drauf schaut und schnell herausfindet, dass einige Zündkabel keinen Kontakt mehr zur Verteilerkappe haben. Die Elektrik in dieser Gegend war wohl insgesamt ein Problem, den Motor habe ich überwiegend am Startermagneten im Motorraum anlassen müssen.

Ich meine es ist immer einfach... wenn man weiss wie es geht.

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #19 am: Do.28.Jun 2007/ 21:00:40 »
Hallo Winfried,

das hört sich alles schlimm und niederschmetternd an und ich kann verstehen, dass
Du einfach den "Papp" aufhast. Ich schließe mich allerdings der Meinung von Udinho an
und rate einen nüchternde Betrachtung zu vollziehen und alle Dinge auf den Prüfstand zu stellen.
Als erstes würde ich mir eine qualifizierte Werkstatt suchen, in der der Wagen einmal komplett nur
durchgeprüft wird. Ich meine damit nicht, dass er komplett auseinander gebaut werden soll! Alle entscheidenen Dinge,
die dafür sorgen, dass ein Wagen läuft, prüfen lassen. Vergaser, Zündung und alles was dazu gehört, Kerzen, Stecker....etc. etc.
Von da aus würde ich ganz pragmatisch an die Sache herangehen und dann langsam aber sicher alle restlichen Dinge
überprüfen.....wenn er erst einmal läuft und das sicher, hast Du Zeit und Geld die anderen Dinge zu machen....

Aber mal eine andere Frage:
Wo hast Du den Wagen her und wer hat ihn Dir verkauft?

Grüße,
Christian

Offline Udinho

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #20 am: Do.28.Jun 2007/ 23:21:42 »
Winfried, sag doch mal, wo Du in Deutschland steckst. Im Norden ist doch Herr Erbrecht ein Pragmatiker, der Dir einerseits Dein Auto nicht schlecht redet, andererseits die notwendigsten Dinge anrät, damit das Auto zuverlässig wird.

Im Westen ist Werner Mork ein Typ, der ohne Schnickschnack ein altes Auto am Laufen hält. Er macht, was gemacht werden muß, und redet Dir keine Sachen ein, die nicht notwendig sind. Der sagt auch mal: "Was wollen Sie, das Auto ist 30 Jahre alt und muß nicht perfekt sein, nur sicher und zuverlässig." Man kann auch mit ein paar Macken leben und Spaß haben.

Nachdem Du einen überholten Motor hast mit neuer Zündanlage, ist eine der teuersten Sachen abgehakt. Das Getriebe ist ein Massenartikel, eine Überholung ist teurer als ein Austauschteil. Bei Introcar kostet es 800 GBP für den Shadow. Dafür - plus Transport nach Deutschland - überholt Dir das kein Mensch. Außerdem kann das jede Fangemeinde von amerikanischen Autos, wenn Du zu solchen Leuten Kontakt hast. Die Hydraulik ist allerdings eine RR-Eigenheit, in die man sich reinarbeiten sollte. Dann verliert sie ihre Schrecken. Hast Du mal gesehen, wieviele Shadows ohne Niveauregulierung fahren? Auf dem Treffen in Kelmarsh vor zwei Wochen war das erschreckend zu sehen. Aber was soll's? Erstmal fährt das Auto auch ohne Niveauregulierung. Ich hatte meine Niveauregulierung auch mal wochenlang ausgehängt, weil ich keine Lust hatte, die tropfenden Ventile zu überholen. Na und?

Ehrlich, den Hinweis von Christian halte ich für wichtig: Fahre zu Erbrecht oder Mork oder einem ähnlich kompetenten, vor allem unabhängigen Fachmann, bevor Du alles abschreibst. Vielleicht bist Du längst über den Berg und weißt es noch nicht  :)

Gruß - Udinho
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Offline cferbrecht

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #21 am: Fr.29.Jun 2007/ 12:13:47 »
Nun muss ich doch mal etwas zu der Geschichte schreiben, denn Herr Hirsch hat sein Auto bei uns gekauft.

Verkauft wurde ein T1 mit defektem, teilzerlegten Motor, als Restaurierungsobjekt ohne jede Gewährleistung für 7.000 Euro. Ich habe das Fahrzeug selber so gekauft, denn ich fand, es lohnte sich, es zu reparieren, da es rostfrei war und ein gute Innenausstattung hatte.

Beim Kauf haben wir vereinbart, dass der Motor überholt wird und die Überholung nicht mehr als 8.000 Euro kosten wird – ein Fehler zu meinen Ungunsten, denn es stellte sich heraus, dass der Motorblock gerissen war und aufwändig geschweisst werden musste (beim Cloud ist dies recht häufig der Fall, beim Shadow hatten wir es bisher noch nie). Wir hatten ferner vereinbart, dass das Fahrzeug innerhalb von ca. 3 Wochen fertig sein würde – ein Fehler meinerseits, denn Zeitdruck ist für diese Autos weder beim Fahren noch beim Reparieren gut, und der gerissene Block hat diese Zeitvorgabe unhaltbar werden lassen. Herr Hirsch hatte sich einen finanziellen Rahmen von 20.000 Euro gesetzt; mein Kommentar dazu war, dass er dann ja noch 5.000 Euro für Unvorhergesehenes hätte.

Da wir zur Motorreparatur immer die ganze Einheit samt Hilfsrahmen herausnehmen, bot es sich an, die Radaufhängung zu  zerlegen und auf Verschleiss zu untersuchen sowie den Hilfsrahmen sandzustrahlen, zu grundieren und zu lackieren. Wir haben einige verschlissene Tragbolzen und einen leckenden Stoßdämpfer gefunden, die wir durch sehr gute Gebrauchtteile ersetzt haben. Ausserdem wurden natürlich alle Fettkappen an den diversen Lenk- und Traggelenken sowie die Motorlagerböcke ersetzt. Sämtliche Arbeiten wurden immer nach Rücksprache und in Abstimmung mit Herrn Hirsch ausgeführt.

Die Motorreparatur beinhaltete neue Laufbuchsen, neue Kolbenringe, Haupt- und Pleuellager, Planen der Köpfe und der Auspuffkrümmer sowie eine Überholung der Bremspumpen. Das Getriebe wurde rundherum neu abgedichtet (weil der Punkt "Getriebeüberholung" auftauchte: ein Austauschgetriebe kostet bei uns 1100 Euro +MWSt). Im Motorraum wurde an diversen Stellen lose Farbe entfernt und diese Stellen nachlackiert.

Es stellte dann heraus, dass das Fahrzeug wohl schon etwa drei Jahre nicht mehr gelaufen war und die Bremssättel überholt werden mussten (vier vorn, zwei hinten). Die Bremsscheiben vorn waren im Tragbild nicht akzeptabel, die Bremsschläuche und -klötze mussten ebenfalls ersetzt werden. Dies ist nun eigentlich der Hauptvorwurf von Herrn Hirsch an mich: Ich hätte ihn in Hinsicht auf den Zustand des Fahrzeuges, und hier insbesondere in Bezug auf die Bremsanlage, schlecht beraten. Ich nehme diesen Vorwurf durchaus ernst und bin daher in den letzten Monaten zunehmend zu "Worst-Case"-Annahmen übergegangen. Ich bin eigentlich ein eher optimistischer Mensch, sonst wäre ich bestimmt nicht in diesem Metier gelandet (der Kauf und die Restaurierung klassischer Fahrzeuge ist sicher nichts für Pessimisten); ich sehe aber ein, dass es – gerade bei begrenzten Etats – für einen Kunden wichtig ist, eine Obergrenze auch für den schlimmsten Fall zu kennen.

Im Fall von Herrn Hirsch sind wir durch die ganzen Mehrarbeiten deutlich über seinen Etat von anfänglich 20.000 Euro gekommen; genauer gesagt, sind wir bei über 27.000 Euro gelandet. Das war Herrn Hirsch zuviel, und ich habe dann – wegen der oben erwähnten zu optimistischen Einschätzung – über 2.000 Euro auf meine Kappe genommen und den Gesamtpreis auf Vorschlag von Herrn Hirsch auf 25.000 Euro begrenzt. Dafür ist das Fahrzeug dann von mir einschließlich TÜV-Abnahme/H-Kennzeichen übergeben worden. Nach 15 km trat ein Problem auf (kann mich nicht mehr erinnern, was es war), und ich habe das Fahrzeug zurückgeschleppt; Herr Hirsch ist dann mit meinem Privatwagen nach Berlin gefahren.

Wir haben das Problem behoben und ich habe den T1 nach Berlin geliefert (ohne Kosten für Herrn Hirsch). Auf dem Weg dorthin, kurz vor dem Ziel, ging einer der beiden neuen Unterbrecherkontakte kaputt (die Nase, die von der Nocke betätigt wird, war abgebrochen). Mit einem Stück Papier habe ich den defekten Kontakt stillgelegt und die Fahrt fortgesetzt. Ich habe einen Materialfehler beim Kontakt vermutet und Herrn Hirsch einen neuen geschickt, den er dann selbst eingebaut hat. Nach kurzer Zeit ist der Kontakt wieder abgebrochen, und es zeigte sich, dass die Verteilerwelle offenbar sehr viel Spiel hatte. Dies ist etwas, was ich nicht geprüft hatte, denn diesen Fall hatte ich bisher noch nicht (ausgeschlagene Buchsen gibt es besonders bei den Sechszylindermotoren).

Ich habe mit Herrn Hirsch vereinbart, dass er den Verteiler entweder zu mir zur Überholung schickt oder ihn in Berlin überholen (gegen Kostenbeteiligung) oder – was sein Wunsch war – eine elektronische Zündung einbauen lässt.

Es trat dann ein Wackelkontakt im Anlasserstromkreis auf, und habe Herrn Hirsch gesagt, dass er den Motor im Notfall auch über den Knopf am Starterrelais im Motorraum starten kann, dass er allerdings immer prüfen muss, ob kein Gang drin ist, da sonst das Auto einfach losfährt. Einmal hatte er den Rückwärtsgang drin, was zu einem Heckschaden an dem Bentley führte. Ich kann wohl kaum etwas dafür, aber dieser Schaden kommt mental mit auf die Rechnung...

Herr Hirsch hat unsachgemäße Arbeit an der Zündanlage erwähnt, deshalb auch hierzu mein Kommentar:
Als wir mit dem Motor fast fertig (und durch Drohungen des Herrn Hirsch mit juristischen Schritten unter starkem Zeitdruck) waren, haben wir die Zündkabel, die durch Überwurfmuttern im Verteiler befestigt sind, statt mit gelöteten Messingscheiben mit Stahlscheiben und verdrillten Litzen gesichert, da wir die Messingscheiben gerade nicht auf Lager hatten. Diese Methode ist im Ergebnis haltbar, wenn die Kabel in Ruhe gelassen werden, was hier durch die kaputten Kontakte nicht der Fall war – wenn dadurch das Auto nicht richtig läuft, ist das lästig, im Gesamtrahmen aber eine Marginalie, die letztlich dann auch leicht zu beheben war.

Herr Hirsch war vor kurzem bei uns, da das Fahrzeug irgendwo Bremsflüssigkeit verlor. Dies stellte sich nicht als Mangel unserer Arbeit heraus, sondern war ein leckender Hauptbremszylinder, den wir dann überholt haben.
Die Einstellung dieses Teiles ist sehr kritisch: bei zuviel Spiel ist der Pedalweg zu weit, bei zu geringem Spiel kann es sein, dass bei heißen Bremsen sich die hinteren Bremsen festziehen. Um dies auszuschließen, habe ich mit Herrn Hirsch eine Probefahrt von etwa zehn Kilometern gemacht und dabei die Bremse diverse Male betätigt, um sie heiß werden zu lassen; hierbei trat kein Problem auf.

Als Herr Hirsch in Berlin eintraf, trat das Problem dann offenbar trotzdem auf – es wird nun in Berlin eingestellt, und ich übernehme die Kosten.

Aus der Sicht des Kunden: alles ist teurer geworden und hat länger gedauert, und es sind immer wieder Kleinigkeiten aufgetreten, die zum Stillstand des Fahrzeuges geführt haben. Das verdirbt verständlicherweise den Spass an einem Fahrzeug, das man sich ja nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Bauch gekauft hat, und das Freude bereiten soll.

Aus meiner Sicht: ein relativ seltenes, schönes Auto (das alte Armaturenbrett mit viel Holz, Picknicktische), rostfrei, gutes Leder, alle teuren Teile repariert und ohne Mängel. Kosten – wie immer – jenseits des Marktwertes. Da ich die Probleme mit der Bremsanlage hätte voraussehen können, bin ich dem Kunden finanziell erheblich entgegengekommen. Einige eigentlich harmlose Mängel unserer Arbeit haben zu Ärger geführt; hier habe ich durch Arbeit, Beraung und Geld versucht, den Schaden zu begrenzen. Ich habe gelernt, a) eher den schlimmsten Fall anzunehmen und b) auf keinen Fall enge und feste Fertigstellungstermine zuzusagen – das ist bei einem so komplexen und immerhin 38 Jahre alten Auto unsinnig.

Herr Hirsch scheint gern Anwälte beschäftigen zu wollen (wir hatten das wegen der Terminüberschreitung bereits vor längerer Zeit); ich habe vor ein paar Minuten von ihm ein Fax bekommen, in dem er von mir jetzt plötzlich 4.000 Euro haben möchte – mit einer Begründung, die für sich spricht: "...da ich mir nicht vorstellen kann, dass Sie Interesse daran haben die Fehlleistungen in Ihrer Einschätzung und die Qualität Ihrer Werkstatt bekannt werden oder ggf. gar durch ein Urteil bestätigt zu bekommen." Da fehlt zwar irgendwo ein Wort, aber der Sinn ist klar, denke ich.

Es zeigt mir, wie sinnvoll es war, diese Sache hier öffentlich zu machen – ich bin auf die Diskussion gespannt.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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« Letzte Änderung: Fr.29.Jun 2007/ 12:20:50 von cferbrecht »
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Offline WDeck

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #22 am: Fr.29.Jun 2007/ 12:38:17 »
Selbst würde mir viel dazu einfallen. Ich halte mich da aber gerne an viel schlauere Leute oder auch den Volksmund. Zu so ziemlich allen Themen ist m.E. in den letzten Jahrhunderten oder Jahrtausenden schon alles gesagt worden. Und das dazu noch relativ knapp und verständlich.

Kurt Tucholsky sagte einmal:
     "Streitende sollten wissen, dass nie einer ganz recht hat und der andere ganz unrecht."

Und ein altväterliches Sprichwort meint:
     "Wer Frieden haben will, tut übel, dass er Streit anfängt."

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
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Offline WHirsch

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #23 am: Fr.29.Jun 2007/ 13:00:36 »
Hallo Herr Erbrecht,

Es fehlen zwei Worte (bekannt werden 'zu lassen'). Ich fasse mich aus zwei Gründen kurz. Erstens ich bin in Umzugsaktivitäten und muss noch ein paar Stunden für die Abholung des T1 abzwacken. Zweitens werden wir (beiden) das Thema hier im Forum unter gar keinen Umständen diskutieren. Dies ist meine einzige Antwort zu diesem Thema an Sie.

Meine bisherige Diskussion handelte von Fakten zu Vorkomnissen um das Fahrzeug, Sie haben hier meine Forderung an Sie ausgebreitet und verbunden mit ein bischen Amnesie die Vorkommnisse derart 'verkürzt' wieder gegeben, dass sich eine weitere Diskussion sowieso erübrigt. Um noch das Thema abzuschliessen und meine Forderung nicht durch Sie derart unrelativiert stehen zu lassen:

Die 4.000,- Euro beziehen sich auf den Kaufpreis des Fahrzeugs, da Sie mir offenbar einen besseren Teileträger verkauft haben.
Alternativ hatte ich Ihnen die Rücknahme des Fahrzeugs für 23.000,- Euro angeboten, bei der ich gewaltig Federn lasse würde. Ihr Optimismus zu diesem Wagen (jetzt nachdem ich über 27.000,- Euro da rein gesteckt habe) scheint nicht so weit zu gehen das überhaupt zu erwähnen, geschweige denn den Wagen zurückzunehmen zu wollen. Ganz ernorm optimistisch haben Sie allerdings den guten Zustand beschrieben, da gibt es deutlich andere Meinungen (nicht nur von einem Laien wie mir). Nicht dass man den Wagen schlecht machen muss aber die Relation Kaufpreis + Reparaturkosten zum Zustand passt eben nicht.

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #24 am: Fr.29.Jun 2007/ 13:50:51 »
Hallo,

ich denke, dass dieses Thema nicht ins Forum gehört........

Es wäre für beide Parteien stets unfair und wenig hilfreich dies hier öffentlich auszutragen......

Meist gibt es aber immer Wege, dass man sich einigen kann..... ;) ;) ;D ;D

Grüße,
Christian

Offline JimKnopf

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #25 am: Fr.29.Jun 2007/ 14:27:36 »

SIC!



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JimKnopf
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Offline cferbrecht

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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #26 am: Fr.29.Jun 2007/ 14:47:37 »
Der Streit gehört sicher nicht ins Forum – aber die Erfahrungen, die man als Kunde (und als Händler/Werkstatt) mit diesen Fahrzeugen machen kann. Die Beiträge hier dienen ja hauptsächlich dazu, daraus zu lernen und schlechte Erfahrungen zu vermeiden oder sich darauf einzustellen, was alles passieren kann. Deshalb mein längerer Beitrag dazu, der natürlich trotzdem verkürzt ist. Die Forderung an mich zu erwähnen, war vielleicht nicht sinnvoll – sie kam aber gerade aus dem Faxgerät, als ich den Beitrag schrieb und traf mich emotional, so dass sie mit eingeflossen ist.

Es gibt aus dieser Geschichte aber eine wichtige "Moral" , die ich hier nochmal explizit ins Forum stellen möchte:
Je mehr Geld man in ein altes Fahrzeug steckt, desto weiter klafft die Schere zwischen Marktwert und Investition auseinander, und zwar weitgehend unabhängig von Marke oder Modell, und desto mehr Geld verliert man, wenn man es schnell wieder verkauft, ohne die Investition "abzufahren", wie man das bei einem Neufahrzeug ja auch tun würde. Ich würde deshalb auch nie ein Fahrzeug auf eigene Rechnung restaurieren oder umfangreich reparieren; das führt – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – nur zu Verlusten. Händler, die dies trotzdem tun, restaurieren mit minderwertigen Materialien und/oder in Niedriglohnländern und reparieren nur das Allernotwendigste.

Es ist deshalb auch ausserhalb der Diskussion für mich, ein Fahrzeug, das ich für einen Kunden aufwändig repariert oder restauriert habe, für einen Betrag zurückzunehmen, der auch nur in die Nähe der investierten Summe kommt; das hat mit mangelndem Optimismus nichts zu tun.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Re: Problem mit neuer Lumenation Zündanlage
« Antwort #27 am: Fr.29.Jun 2007/ 15:01:42 »
SIC!



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JimKnopf


Hiermit erledigt...

Mit freundlichen Grüssen
Die Moderation