Ich wechselte eine Cassette, unterhielt mich mit meinem Beifahrer, und als ich wieder nach vorn guckte, war mir diese Scheune in den Weg gesprungen... Das Schiebetor habe ich zu einer nach innen öffnenden, zweiflügeligen Variante umgearbeitet; zwei Hinterräder eines Traktors (deren Felgen ich auf meiner weiteren Fahrt verbogen habe), dämpften den Anprall an weitere Gegenstände. Trotzdem habe ich bei den beiden landwirtschaftlichen Anhängern, die dann kamen, die Chassis verformt, den einen gegen die 48 cm starke Außenwand geschoben und selbige nach außen gedrückt, mit dem anderen zwei jeweils 20 cm starke Pfeiler aus der Bodenverankerung gerissen und abgebrochen – dann stand ich mit dem Auto in der Scheune. 2,3 Tonnen haben bei 80 km/h schon eine ganze Menge kinetische Energie... Das Auto war, wie schon geschrieben, voll fahrbereit, nachdem ich den Spoiler ganz abgerissen hatte. Ich gab dann dem Bauern meine Anschrift und fuhr die 60 km nach Hamburg.
Der Sachverständige meinte am nächsten Tag, ein Vermessen des Fahrzeuges sei nicht nötig, es sei ja nur ein Blechschaden... Nachdem er die Scheune gesehen hatte, änderte er seine Meinung. Es zeigte sich, dass der Längsträger an seiner Sollknickstelle, also an dem höchsten Punkt über der Radaufhängung, verformt war. Bei Verdacht auf frühere Unfallschäden sollte man diesem Bereich immer etwas Aufmerksamkeit schenken.
Schaden am Fahrzeug: 31.500 DM (weil Grill beschädigt), Schaden an der Scheune und deren Inhalt: 12.500 DM.
Danach habe ich mich in einem Rolls-Royce noch sicherer gefühlt...
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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