Autor Thema: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?  (Gelesen 8850 mal)

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Offline SRH4422

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #15 am: Mi.13.Mai 2009/ 15:48:50 »
Es gibt die Möglichkeit, Lenkräder im Tauchbadverfahren mit einer Folie zu überziehen.

Vielen Dank für diesen Hinweis!
Von diesem Verfahren wusste ich noch nichts und ich denke, es wäre eine gute Lösung, wenn mein Lenkrad beim Versuch die Kleberreste zu entfernen, Schaden nimmt.

Ich denke, dass ich bei nächster Gelegenheit mal das ein oder andere vorsichtig ausprobieren werde.
Letzten Montag hatte ich zu wenig Zeit und habe nur die Lederhülle und den Schaumstoff entfernt und eben festgestellt, dass nicht alles spurlos abging.
SRH4422 von 10/1968

Offline Ex-DRB15051

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #16 am: Mi.13.Mai 2009/ 16:03:12 »
Ansonsten: flying spares bietet Lenkräder für 75 BP an ... ist ja auch nicht die Welt.
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Offline cferbrecht

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #17 am: Mi.13.Mai 2009/ 16:05:00 »
Ich habe das Auto beschädigt an den Inhaber eines Musikgeschäftes in Hamburg verkauft (hatte damals ja keine Werkstatt); der hat es reparieren lassen und dann wohl wieder verkauft.

Ich habe leider weder von der Scheune noch vom beschädigten Fahrzeug Photos – vom unbeschädigten gab es sogar welche im Hamburger Abendblatt, weil ich einen Schauspieler zur Eröffnung der Theatersaison auf Kampnagel gefahren habe.

Ich wüsste gerne, was aus dem Auto geworden ist – es war ein wirklich schönes Fahrzeug: smaragdgrün-metallic mit dunkelgrünem Vinyldach, beige Ausstattung mit Picknicktischen.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Offline SRH4422

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #18 am: Di.19.Mai 2009/ 16:31:42 »
So, der vorherige Besitzer hat mir mitgeteilt, dass er Sekundenkleber verwendet hat.

Dieser scheint sich nach google Suche sowohl mit Wasser+Seife, aber noch besser mit Aceton lösen.
Ersteres war mir nicht bekannt.

Vermutlich werde ich daher einmal Lappen, die ich mit Seifenwasser angefeuchte, ums Lenkrad packen und mit einem Müllbeutel umschliessen. Schade kann dass ja nicht. Aceton ist ja schon eine Nummer heftiger.
SRH4422 von 10/1968

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #19 am: Di.19.Mai 2009/ 18:44:14 »
Sekundenkleber ist nicht wasserfest und nicht temperatur-beständig. Einweichen mit warmen Wasser ist daher ne gute Idee, und der Fön könnte auch was nutzen. Ob Bakelit auf Aceton reagiert, weiss ich nicht genau, ich vermute es aber, das dürfte u.U. Bakelit schnell auflösen ... da wäre ich also sehr vorsichtig.
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Offline JimKnopf

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #20 am: Di.19.Mai 2009/ 20:41:35 »
Da hat jemand ganz pragmatisch das genommen, was er gerade zur Hand, bzw. im Haushalt hatte und sich keine Gedanken um die aufgeschmissenen 'second owner' gemacht. :-)

Leder oder Lederimitat hält doch nicht wirklich mit Sekundenkleber? Ich hab das früher auch mal versucht, aber geklebt hat da nichts. Ich fürchte, das ist doch ein andere Kleber.
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Offline SRH4422

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #21 am: Di.19.Mai 2009/ 23:55:11 »
Leder oder Lederimitat hält doch nicht wirklich mit Sekundenkleber?

Sagen wir mal so, es hat 5 Jahre gehalten. Aber ich konnte es sehr gut abmachen, da der Kleber nicht 100% zur Anwendung passt.
Aber da die Lederflächen großflächig überlappten, hielt es wohl.

Heute bin ich ne Runde gefahren, hatte einen Termin in der Werkstatt um die Vergaser noch mal nachstellen zu lassen. Dabei habe ich am Lenkrad nervös geknibbelt und einiges von dem fiesen Zeug abbekommen.

Später habe ich dann mal mutig den Tipp mit der Chrompolitur an einer unsichtbaren Stelle probiert. Ergebnis gefiel mir. Dann vorsichtig mit Aceton (Nagellackentferner) probiert. Reste gehen ab, Material wird leicht grau aber nach der Politur wieder wie vorher.

Ich werde die kleine Experimentalstelle jetzt mal ein wenig altern lassen und dann entscheiden, ob ich das im Grossen umsetze.
SRH4422 von 10/1968

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #22 am: Fr.18.Dez 2009/ 15:32:19 »
Kurzes Update:

Die vorher behandelten Stellen blieben ansehnlich, so dass ich mir die vergangenen Abenden, die nicht mit dem Besorgen von Geschenken verplant waren, mal das Lenkrad zur Brust genommen habe.

Um es was wärmer dabei zu haben, habe ich das Lenkrad ausgebaut. Gut, das wurde auch was schwieriger, da mir die passende Nuss fehlte aber eine geliehene 30mm Nuss tat es dann.

Dann habe ich das Lenkrad schön in Seifenwasser eingelegt um den Sekundenkleben zu lösen und dann wegzuwischen... Pustekuchen :( Nur der geringste Teil ging so weg.
Also dann doch Aceton, aber diesmal reines und kein Nagellackentferner.

Pures Aceton scheint schärfer als Nagellackentferner zu sein, denn das Lenkrad wird dadurch angelöst! Es wird an der Oberfläche recht klebrig, verhärtet aber wieder, sobald das Aceton verdunstet ist.
Danach habe ich das Lenkrad an den Stellen mit Schmirgel geschliffen (Abschluss mit 2000er) und abschliessend mit Chrompolitur poliert.

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Es sind zwar noch Kratzer geblieben, aber die waren mir zu tief um sie wegzuschleifen und gehören auch zu meinem Wagen mit Patina :)

Es bleibt als Resumee festzuhalten, dass Aceton das Bekelitlenkrad angreift, sich aber die Beschädigungen bei vorsichtiger Anwendung wegpolieren lassen.
SRH4422 von 10/1968

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #23 am: Fr.18.Dez 2009/ 16:42:05 »

Dann habe ich das Lenkrad schön in Seifenwasser eingelegt um den Sekundenkleben zu lösen und dann wegzuwischen... Pustekuchen :( Nur der geringste Teil ging so weg.


Das konnte aber auch nicht funktionieren  ;). Sekundenkleber ist zwar nicht wasserfest, aber eine kurze Behandlung mit Wasser hält er aus. Man muss das dann entweder länger einweichen - sicher mehr als 24h und mit möglichst warmem Wasser, Spülmittel braucht nicht beigefügt werden, das nutzt hier nichts. Oder aber man muss das Teil z.B. in die Spülmaschine tun. Ich denke, einem Lenkrad sollte die Spülmaschine gut bekommen, zu heiss dürfte die nicht sein, nur ob es reinpasst wäre die Frage.

Also, für Sekundenkleber ist Aceton nicht notwendig ...

Weichere Klebstoffreste gehen meist mit Kriechöl (Caramba, WD40) weg, auch hier hilft satt auftragen und einwirken lassen immer ganz gut. Härtere lassen sich oft mit einem Holzspachtel grob beseitigen, danach dann mit Lösemittel oder Klebstoff-Entferner. Aceton ist dann schon ein sehr schweres Geschoss, da riskiert man Schäden. Ich gehe da immer von milde sukzessiv nach hart (Wasser/Seife -> WD40 -> Alkohol -> Wasch/Wund-Benzin -> Terpentin/Verdünner -> Aceton)

Eine gute Anlaufstelle für solche Klebe-Probleme ist btw die Verbraucherberatung von Henkel unter 01805 / 555 270. Gerade da die auch viele Industrieklebstoffe herstellen dürfte man da immer gute Ratschläge bekommen.

vG

Euer Klebeberater ;-)
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thobaffin

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #24 am: Fr.18.Dez 2009/ 17:54:41 »

Aceton ist u.a. ein Lösungsmittel, dass man auch benutzt, um vergilbte Firnisse von Ölgemälden runter zu kriegen.
Sowas sollte man immer Fachleuten überlassen, weil ein paar Sekunden zulange einwirken, gleich unangenehme Spuren hinterlässt und dasjenige Material aufweicht, das aber unberührt bleiben sollte.

Wenn man mit einer scharfen Skalpellklinge vorsichtig etwas wegkratzt, kann man gleich rechtzeitig aufhören, wenns zuviel werden könnte.
Ansonsten kann man mit einer milderen Zahnpasta viele Schleif- und Polierarbeiten machen.

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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #25 am: Fr.18.Dez 2009/ 22:11:52 »
Mit einer scharfen Klinge sollte man nie an empfindliche Flächen gehen, das geht nicht gut ...

Mit Zahnpasta kann man auch nicht gut schleifen, zumal es kaum noch welche mit Schlemmkreide gibt, die modernen Silica-Basen taugen eher nicht zum Schleifen, die Schleifkörper sind zu weich und zu fein, heben nix ab. Nicht mal die härteren Zahnbeläge, aber das macht dann ja der Zahnarzt gegen 12€ in bar :-D

Besser ein 5000er Papier und damit nass schleifen. Danach polieren mit Polierpaste, dann mit dem Dremel auf Glanz - dann wird die Oberfläche prima.

vG

Euer Zahnputzberater ;-)
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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #26 am: Fr.18.Dez 2009/ 23:21:28 »
Dann habe ich das Lenkrad schön in Seifenwasser eingelegt um den Sekundenkleben zu lösen und dann wegzuwischen... Pustekuchen :( Nur der geringste Teil ging so weg.

Ok, in dem Satz von mir fehlt, dass es in dem Wäschekorb für 10 Tage rund um die Uhr lag.... da hätte sich schon was an Auflösung zeigen sollen, was aber ausblieb.

Eine gute Anlaufstelle für solche Klebe-Probleme ist btw die Verbraucherberatung von Henkel unter 01805 / 555 270.

... oder eben du :). Woher das wohl kommen mag?  ;)

Zum Thema Spatel und Messer: Die kamen auch zum Einsatz, aber brachten nicht viel, da die Klebstoffreste keinen Ansatz boten. Dafür hatte der Klebstof das Lenkrad zu sehr benetzt.

Letzten Endes bin ich mit dem Ergebis zufrieden. Die Stellen sehen jetzt so aus, wie der Rest des Lenkrades :). Einige der Vorbesitzer schienen verheiratet zu gewesen zu sein und haben mir ihren Ringen Spuren hinterlassen....
« Letzte Änderung: Fr.18.Dez 2009/ 23:26:35 von RR_SS_Dream »
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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #27 am: Sa.19.Dez 2009/ 00:03:36 »
Ok, in dem Satz von mir fehlt, dass es in dem Wäschekorb für 10 Tage rund um die Uhr lag.... da hätte sich schon was an Auflösung zeigen sollen, was aber ausblieb.
Das kann dann nur eins bedeuten: Es war kein Sekundenkleber = Cyanacrylat, sondern irgend was anderes. Das kann man optisch nicht klar erkennen
Zitat
... oder eben du :). Woher das wohl kommen mag?  ;)

Ja gut ... hab da ja ein paar Jahre verbracht in der Klebstoff-Ecke ;-)

Zitat
Letzten Endes bin ich mit dem Ergebis zufrieden. Die Stellen sehen jetzt so aus, wie der Rest des Lenkrades :). Einige der Vorbesitzer schienen verheiratet zu gewesen zu sein und haben mir ihren Ringen Spuren hinterlassen....

Ergebnis zählt und natürlich darf das Patina haben ...
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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #28 am: Sa.19.Dez 2009/ 11:33:56 »

Ja gut ... hab da ja ein paar Jahre verbracht in der Klebstoff-Ecke ;-)
 

Genau das meine ich hat mir Herr oder Frau Google auch mal vor geraumer Zeit erzählt :)
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Re: Lenkrad - Was für ein Materiel, wie zu reinigen?
« Antwort #29 am: Sa.19.Dez 2009/ 12:13:51 »
Ist ja auch nicht geheim, auf meinem Xing-Profil steht das genau so.

Erstaunlich ist und war, was es mittlerweile an Klebstoffen gibt und was man damit machen kann. In vielen Fällen muss man echt nicht mehr schrauben, dübeln, schweissen, weil Verklebungen perfekt und besser halten. Solche Werkstoffe gab es sicher noch nicht, als unsere Autos gebaut wurden, aber ich denke, man sollte sie bei Reparaturen durchaus in Erwägung ziehen.

Aber damit trage ich doch bei Dir eher Eulen nach Athen bzw. nach Köln  ;)
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