Hallo Ihr Lieben,
also die Freude auf eine Bericht muss ich gleich dämpfen
Kurz gesagt, kein Fahrzeug für mich
und ausser Spesen, ...
Der erste "Schock", welcher mit den zu besichtigenden Fahrzeugen (1 x Silver Cloud I Hooper Body und Silver Dawn Hooper Body) garnichts zu tun hatte, kam bereits bei besteigen des Mietautos um Mitternacht auf Stansted Airport. Rechtslenker
Definitiv nichts für mich und somit waren die Würfel schon gefallen. Da ich aber nun schon mal da war, bin ich gleich von Stansted in Richtung des Ortes Basingstoke (ca. 160KM um London herum die M3 Richtung Süden) gefahren, weil ich um 07:30 den Herrn des Clouds I treffen wollte. Die Nacht habe ich in einem McDonald verbracht. Alles recht teuer und ohne Kameraüberwachung geht scheinbar nichts in England (ganz schlimm empfunden).
Das Fahrzeug entsprach dann nicht meinen Erwartungen (was vielleicht an meinen Ewartungen lag) aber wahrscheinlich so ein Ergebnis ist von einerseits zu hohen Ansprüchen von mir und einer etwas zu "rosigen" Beschreibung. Der Cloud I von 1957 hat keine Restaurierungen (find ich gut) und der Rahmen, Motorraum, Motor waren sehr gut - exzellent erhalten aber nicht völlig ohne Rost. Das seltene Eykaliptusholz wunderbar (gespachtelte Risse im Armarurenbrett). Der Lack in two-tone brown aus 1962 (original mal schwarz) ist an ca. 5 Stellen gerissen (3cm - 15cm) und manche davon auch etwas abgehoben (aufgestellt vom Untergrund). Kühlergrill mit leichter Delle und unschön ausgebesserte Kratzer im Frontbereich. Das Leder sehr abgenutzt und die wunderschöne Hooper "Empress Saloon" Alu-Karosserie (aufgebaut lt. Verkäufer nicht auf Holz sondern auf Alu) hat stellenweise unter dem Lack Alu-Korrosion. Besonders über die gesamte Länge des Bleches am Heck unterhalb der geschlosssenen Kofferraumklappe (nicht dass unmittelbar hinter der Stoßstange quer verlaufende Blech). Vollständiges Werkzeug dabei ebenso Wagenheber (einschl. Handkurbel für den Fall, dass die elektr. Fensterheber nicht funktionieren ) und 3 Ordner Papiere, Literatur etc.
Ganz honorig nach meinem Empfinden der Verkäufer (schraubt nicht selbst aber hegt und pflegt ganz toll) wohingegen der "Technical Consultant", den ich für 1 Std. beauftragt hatte das Fahzeug für mich zu prüfen leider ein "Fehlgriff" war. Allgemeines "BlaBlaBla", keine konkreten fassbaren Aussagen und eine lustlos und am
kalten Motor durchgeführte Kompressionsprüfung (Entlüften des Motormeters am wunderschön lackierten Luftfilgergehäuse
) .
Na ja, die 75 britischen Pfund wären in einem Vintage von Taylors besser investiert gewesen
Also lange Rede kurzer Sinn, da ich mit einem RHD bereits bei der Übernahme des Mietautos gebrochen hatte, hatte sich dann auch dass Thema Silver Dawn erledigt, so dass ich diesen garnicht mehr angesehen habe. Zum Glück für mich im Nachhinein, weil ich terminlich bei dem Verkehr wahrscheinlich nicht mehr pünktlich nach Stanstad zurückgekommen wäre, hätte ich den Termin bei Frank Dale wahrgenommen (hier wären 2 Tage echt besser gewesen). Bedauerlicherweise ist die Rechnung für den Technical Consultant dort noch offen, werde diese jedoch auch übernehmen (ich habe den Mann ja schliesslich auch beauftragt), konnte mir dadurch aber ein erneutets "Trauerspiel" ersparen. Oder wäre das erfreulicher abgelaufen?
Irgendwie und rein subjektiv habe ich den Eindruck gewonnen, dass Autos in England nicht so ganz nach meinen Vorstellungen behandelt bzw. beschrieben werden und als Ergebnis dieser sehr ernüchternden Reise ziehe ich für mich die Konsequenz, Autos aus England eher nicht zu wollen
Der schöne Cloud soll übrigens 55.000,- Pfund Sterling kosten, genannte Mängel vom "Consultant" (und bisheriger Mechaniker des Verkäufers
) dann aber schon beseitigt.
Gruss
uwe