Autor Thema: Going abroad  (Gelesen 4166 mal)

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MK6

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Going abroad
« am: Mo.30.Mai 2011/ 10:52:00 »
Moin Moin, Ihr Lieben,

nachdem ich das Wochenende schlafend in der Sonne verbracht habe, brachte mich der Wecker heute morgen wieder zurück ins  Diesseits, sodass ich mich nun wieder um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens kümmern kann, nämlich den nächsten Urlaub.

Ich gehe davon aus, dass mein Herr Seidenberg meinen Bentley wieder zum Laufen auch auf allen 8 Zylindern bringt und somit der Reise nach England nichts im Wege steht. Die Fährpassagen Zeebrugge-Hull und zurück sind jedenfalls gebucht und bezahlt.

Plan war evtl. kurz vorher noch nach Brest zu Claus Erbrecht zu fahren zwecks Durchsicht, Service etc pp. Allerdings werde ich das vermutlich nicht mehr schaffen, da ich diese Woche selbst auch am Feiertag und evtl. Sa/So mein Tagwerk zu verrichten haben werde damit das Handy ruhig bleibt, und es in der Woche danach schon zu knapp wird, sticht das Schiff schon am Ende selbiger schon in See.

Drum meine Frage an die Kundigen:

-Was sollte ich vorher unbedingt beachten, krontrollieren oder tun lassen, damit -möglichst- nichts schief gehen kann?

-Was sollte ich besser mitnehmen, abgesehen von Beruhigungspillen und meiner ADACPlus-Mitgliedskarte?

Bin ein wenig nervös und aufgeregt der Fahrt wegen, war ich erstens noch nie mit einer so alten Kiste um die 1500 Km am Stück unterwegs und zweitens habe ich seit dem Vorgänger ein wenig weniger Vertrauen als jemals zu vor in Fahrzeuge dieser Marke.

Jürgen

   

Offline cferbrecht

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Re: Going abroad
« Antwort #1 am: Mo.30.Mai 2011/ 11:06:56 »
Was könntest Du mitnehmen? Mein erster Gedanke dazu war. 'Der fährt doch ins Gelobte Land, da gibt es doch alles an jeder Ecke.' Aber das stimmt natürlich längst nicht mehr... Ich würde auf jeden Fall ein paar kurze und lange Sicherungen sowie einen Meter Sicherungsdraht mitnehmen; so etwas sollte im Sicherungskasten ohnehin vorhanden sein.
Ein paar Ersatzkerzen und ein Unterbrecherkontakt sind auch sinnvoll, und Ersatzglühlampen (je eine H4, H1, 21/5W, 21W, 5W) - damit bist Du für Kleinkram gerüstet.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Re: Going abroad
« Antwort #2 am: Mo.30.Mai 2011/ 11:12:51 »
Drücke die die Daumen, dass das was wird!

Ich selbst bin noch kein mal ernsthaft schwer liegen geblieben, mal ohne Strom, öfters ohne Sprit... Aber sonst er läuft und läuft .. selbst mit schmorenden Kabel fährt der Wagen noch schön :)

Ich persönlich habe für langstreckenfahrten noch in den Kofferraum eine Holzschatulle mit folgedem:

-Ölverlust Stop Additiv
-Kühlwasser Stop Additiv
-1l Motoröl
-1 Gewebeband
- 500ml DOT3
-Repairschaum mit kompressor für den Reifen
-ein paar Kabel zum Überbrücken der Sicherung und etwas Sicherungsdraht

zudem habe ich einfach den ReserveRad mit Käfig abgebaut, oder deine Betrieb könnte das für dich machen, so steht der Wagen deutlich besser selbst ohne Hydraulik und mit vollem Tank und wieso soll mal ein paar hundert Kilo durch die Lande fahren, welche sowieso man nicht benutzt. ;) psst ;) wenn der ganz runter ist also alle 3 schrauben raus sind sieht man auch von hinten nicht seine Kante unter der Schürze
 

« Letzte Änderung: Mo.30.Mai 2011/ 11:21:35 von SRH13175 »

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Re: Going abroad
« Antwort #3 am: Mo.30.Mai 2011/ 11:59:35 »
-Was sollte ich vorher unbedingt beachten, krontrollieren oder tun lassen, damit -möglichst- nichts schief gehen kann?

-Was sollte ich besser mitnehmen, abgesehen von Beruhigungspillen und meiner ADACPlus-Mitgliedskarte?

Hallo Jürgen,

ich bin ein großer Freund von langen Oldtimertouren quer Europa und dabei auch schon ein paar mal liegengeblieben - erfreulicherweise war es nie etwas ernstes und nach kurzer "Rast" konnte es dann weitergehen. Allerdings bin ich noch nie mit einem Auto gefahren, welches ich nicht richtig gut kannte. Insofern bewundere ich Deinen "Mut".  ;)

Neben den betreits aufgezählten Teilen empfehle ich die zusätzliche Mitnahme von:

- Getriebeöl
- Treibstoffkanister (10 L)
- Maulschlüsselsatz
- Steckschlüsselsatz
- ordentliche Zange
- Schraubendrehersatz
- kleine Taschenlampe
- Starthilfekabel
- Abschleppseil

Vorsichtig

Michael

Offline cferbrecht

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Re: Going abroad
« Antwort #4 am: Mo.30.Mai 2011/ 13:32:44 »
DOT 3 oder 4 sollte man in einen Shadow nicht füllen - nur das originale RR363, denn das enthält einen Korrosionsschutz (ist hier im Forum auch schon öfter erwähnt worden). Wir verwenden es übrigens auch für alle anderen Autos mit hydraulischen Bremsen vor den Shadows (Cloud/S, R/Mk.VI/Silver Dawn/Silver Wraith); es hat sich bewährt.

Also eine Dose (1 Liter) RR363 in den Kofferraum...

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Re: Going abroad
« Antwort #5 am: Mo.30.Mai 2011/ 14:15:17 »
Die Frage mit dem Hydrauliköl hat doch auch einiges mit glauben zutun, die einen sagen, es ist zur Schmierung der Pumpen, sie sagen gerade für den Korrosionsschutz, soweit ich das gesehen hatte müssten da +/-10 pfanzliches Öl (möglicherweise Rizinusöl) drin sein, Berge bewegen kann das durch diesen Anteil nicht.

Bentley Düsseldorfer verkauft es für 45 Euro die letzten Flasche und sagt aber es sein verdünnbar mit DOT.
Bentley Frankfurt hat noch 20l auf Lager für ähnlichen Preis und sagt nur das Zeug sollte man nehmen.
Castrol selbst will damit in Hamburg nicht viel zu tun haben und sagt ich sollte am besten Castrol RESPONSE Brake Fluid Super DOT 4, dass sei von allen technischen Daten sehr viel besser.

Anmerkung:
In England kostet gerade die Flasche £8.11 bzw. £9.73 inc. VAT.

Mein persönlicher subjektiver Eindruck ist.

Eine Weile mit DOT 4 fahren und die Bremsleistung wird besser, aber keine 300 km mit nur RR363 und das die hat sich wieder auf den Ausgangspunkt .

In meinen Augen spricht gegen die Korrosionsschutz Thematik, dass wir nur von einer Sauerstoffkorrosion sprechen können und dafür brauchen wir Wasser und Sauerstoff. Beide Dinge haben nix in der Bremsflüssigkeit zu suchen, wenn man sie regelmäßig tauscht, den die Hygroskopie besteht bei beiden Substanzen

Zudem kann das Wasser auch nur durch den Hydraulik Öl behälter Deckel eindringen, da sonst eigentlich überall das System dicht sein sollte. Die  Möglichkeit, dass da Wasser eindringt aus der Luft könnte man aber auch sicher ohne weiteres verhindern mit einer guten Dichtung unt notfalls könnte man auf das Sieb oben ein Natriumhydroxid Kissen legen, dass jedes Wasser aufnimmt.

Der Einzige Interessante Punkt bleibt daher die Schmierung der Pumpen.

Ich persönliche habe mehr Vertrauen in ein modernes Hochleistungshydrauliköl, bei so einem Fahrsicherheitsrelevanten Komponenten wie der Bremse, sodass 50% DOT 5.1 und 50 RR363 für mich die beste Lösung dar gestellt. hat.
« Letzte Änderung: Mo.30.Mai 2011/ 14:32:00 von SRH13175 »

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Re: Going abroad
« Antwort #6 am: Mo.30.Mai 2011/ 16:26:11 »
Was wird sich der Hersteller wohl gedacht haben, als er RR363 für die jew. Modelle vorschlug?

Offline cferbrecht

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Re: Going abroad
« Antwort #7 am: Mo.30.Mai 2011/ 16:30:41 »
Eine Weile mit DOT 4 fahren und die Bremsleistung wird besser, aber keine 300 km mit nur RR363 und das die hat sich wieder auf den Ausgangspunkt .

Diesen Satz verstehe ich nicht - da fehlt offenbar etwas...

Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, klar - Wasser kann aber nicht nur über den Behälter eindringen, sondern vor allem über die Sättel. Die Kolben gehen vor und zurück, und es bleibt immer ein Film von Bremsflüssigkeit dran, der sich mit Luftfeuchtigkeit vermischen kann. Zum einen rostet es dann dort, zum anderen verteilt sich das eindringende Wasser im ganzen System. Auch über die Druckzylinder der Niveauregulierung nimmt das System in der gleichen Weise ganz allmählich Wasser (und Sauerstoff) auf.

Wir finden jedenfalls überall jede Menge Rost im System, besonders bei den verwahrlosten Shadows, und (bilde ich mir ein) besonders bei den Autos aus GB, wo man es mit der Verwendung von RR363 bei den Hinterhofwerkstätten nicht so genau nimmt.

Castrol liefert im Moment nichts mehr, und es sieht nicht so aus, als ob von dort noch etwas kommen würde. Die schmeißen alles aus dem Programm, was keine Massenware ist, z.B. auch das klassische 20W50.

Wir können im Moment nur direkt aus Crewe beziehen, weshalb wir leider den Preis von rund 17€ auf 24,95€ anheben mussten (Preise +MWSt., soweit anfallend). Wo gibt es denn RR363 für £8.11? Die üblichen Verdächtigen nehmen jedenfalls das gleiche wie wir...

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Re: Going abroad
« Antwort #8 am: Mo.30.Mai 2011/ 16:42:36 »
Die ersten Shadows sind mit DOT 3 ausgeliefert worden... Irgendwo wurde das hier auch im Forum schon geschrieben, dass ursprünglich die Brems- und Hydraulikanlage für ohne ausgelegt war.

->Tut mir leid, da muss ich mit den Gedanken wieder wo anders gewesen sein.

Mein subjektiver Eindruck war, dass nach 500 km Fahrstrecke mit DOT 5.1 die Bremsleistung etwas zugenommen hat und das Klackern der Pumpen schneller verstummte.

Hier ist der Anbieter:

http://www.fleetfactors.co.uk/lubricants-c8/automotive-oils-c16/castrol-rr-363-p245?utm_source=froogle&utm_medium=ppc&utm_term=378&utm_campaign=froogle#378

vor zwei monaten hatte ich 6 flaschen zu 9.80 erworben bei

http://www.caarbitz.co.uk/Castrol_RR_363_1Ltr_17445560.htm

Was halte ich für möglich, besonders weil doch die Engländer Teilweise nicht auf die Idee kommen,dass man in 30 Jahren doch vielleicht mal das Motoröl oder die Hydraulikflüssigkeit wechseln sollte....

Hat den bisher keiner unter uns eine genaue Untersuchung von dem RR363 gemacht?

Castrol hat laut Hamburg schon vor einem Jahr den Vertrieb eingestellt? Von daher dürfte auf kurz oder lang es kaum alternativen zum Panschen geben.

Offline cferbrecht

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Re: Going abroad
« Antwort #9 am: Mo.30.Mai 2011/ 18:00:23 »
vor zwei monaten hatte ich 6 flaschen zu 9.80 erworben

Castrol hat laut Hamburg schon vor einem Jahr den Vertrieb eingestellt? Von daher dürfte auf kurz oder lang es kaum alternativen zum Panschen geben.

Die haben dann offenbar noch Restbestände zu einem supergünstigen Preis - wir haben erst vor kurzem gemerkt, dass von Castrol nichts mehr kommt, als wir nachbestellen wollten. Wir hatten uns nur gewundert, dass plötzlich alle möglichen Händler größere Mengen bei uns gekauft haben...

Schon vor ein paar Jahren war eine Einstellung von RR363 im Gespräch; daraufhin war uns vom Bentley-Vorstand angekündigt worden, dass an einer Alternative gearbeitet würde und dass diese in Kürze auf den Markt käme. Dann floss der Saft aber wieder von Castrol, und es war wohl kein Druck mehr da. Nun wird es aber höchste Zeit, denn auch in Crewe gehen die Bestände irgendwann zur Neige.

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Re: Going abroad
« Antwort #10 am: Mo.30.Mai 2011/ 18:35:52 »
Das mit den alten Beständen würde ich ohne weiteres für möglich halten. Meine Experimente damals mit dem Chromatographen in der Uni hat die unterschiedlichsten Dinge hervorgerufen sogar je nach Flasche unterschiedliche mengen an Inhaltsstoffen...

Vielleicht Bedienfehler oder auch richtig.... Müsste man mal mit 10 zufällig ausgesuchten Flaschen machen.

Was würden Sie ihren Kunden nahe legen, wenn es nicht mehr so einfach das Zeug gibt? Dot 3? Dot 5.1? oder eigenmischung mit 14% feinschmieröl?

Offline KFB

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Re: Going abroad
« Antwort #11 am: Di.31.Mai 2011/ 08:49:13 »

hallo Juergen,

wuerde auch einen Satz Keilriemen mitnehmen oder wenigstens irgendwo die Masse aufschreiben.....ggf. kannst Du dann Ersatz in jedem Zubehoer Laden bekommen


v.G

Klaus

 


Offline cferbrecht

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Re: Going abroad
« Antwort #12 am: Di.31.Mai 2011/ 10:16:25 »
Was würden Sie ihren Kunden nahe legen, wenn es nicht mehr so einfach das Zeug gibt? Dot 3? Dot 5.1? oder eigenmischung mit 14% feinschmieröl?

Darüber muss ich mir hoffentlich keine Gedanken machen - ich vertraue darauf, dass vom Werk rechtzeitig etwas kommt (welcher Smiley drückt denn eigentlich unerschütterlichen Optimismus aus?)...

Und wenn das Zeug alle ist, kann ich mir ja immer noch etwas ausdenken...

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Re: Going abroad
« Antwort #13 am: Di.31.Mai 2011/ 10:25:50 »
Was wird sich der Hersteller wohl gedacht haben, als er RR363 für die jew. Modelle vorschlug?

Na ja,

ich finde es schon prima, wenn sich Carl seine Gedanken zu dem Thema macht und nicht alles blindlings hinnimmt, was dem Hersteller einfällt. Auch wenn ich in diesem Punkt der für mich schlüssigen Argumentation von Claus folgen mag, so weiß ich aus Erfahrung, daß Hersteller nicht unfehlbar sind - da sitzen halt auch nur Menschen.  ;)

Mündig

Michael

MK6

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Re: Going abroad
« Antwort #14 am: Do.02.Jun 2011/ 13:35:15 »
Ich will Euch natürlich nicht mit meinen Reiseplänen langweilen, aber mir kommt es doch etwas vor wie ein kleines Abenteuer, wenn wir nun mit einem Auto, wie Michael richtig feststellt, auf Tour gehen, das wir noch gar nicht gut genug kennen. Ersatzweise aber hat es nun mein Herr Seidenberg kennen gelernt, der da meint, das nach aktuellem Stand nichts passieren dürfte und der Wagen auch pünktlich fertig wird. Nichts ist unmöglich, und so würde ich eigentlich lieber mit meinem Toyota Geländewagen fahren, der mich über 220K Km treu und zuverlässig durch ganz Europa brachte, aber, die Versuchung mit meinem neuen alten Bentley zu fahren ist einfach zu groß um vernünftig zu sein.

Bzgl des achten Zylinders' Kurzurlaub scheint es wohl als Ursache völlig falsche Zündkerzen gegeben zu haben. Jedenfalls steht meine Werkstatt in regem Kontakt mit Claus Erbrecht und seinem Team, zwischen dem unterdessen nicht nur reger Telefonkontakt besteht, sondern auch munteres Versenden von Bildern Richtung Brest. Hoffe, alles wird fertig und gut.

Wenigstens konnte ich meine Inge davon abbringen, den Beginn der Reise in Yorkshire zu verbringen.  Das ist eine ganz andere Richtung und man sollte sein Schicksal ja auch nicht herausfordern. Insofern machen wir uns direkt von Beginn an auf in die richtige Richtung.   

Im Ort Stamford fanden wir ein kleines Hotel, The George, das wirklich nett aussah. Und die Bilder von Prince Charles dort ließen uns vermuten, dass es keine Absteige sein dürfte. In England muss man ja leider auf alles gefasst sein in Bezug auf Hotels - egal wie teuer, es kann schrecklich enden. Angerufen, gemailt, Zimmer angefragt, Antwort bekommen, gebucht und postwendend am nächsten Morgen eine Mail mit der Info, dass wir zu spät seien...Schade, dachte ich, aber wer weiß, wofür es gut ist. Na ja. Dann eben weitersuchen.

In der Gegend gibt es zwar einige schöne Hotels, aber, entweder waren die zu weit weg vom Schuss, sodass man stets mit dem Wagen hätte unterwegs sein müssen statt nachts völlig betrunken aus dem Pub getragen werden zu können (so lernt man Land und Leute besser kennen, was ja Sinn und Zweck einer jeden Reise sein muss), oder sie waren ausgebucht. Dank hrs fanden wir dann aber in der Nähe von Peterborough wenigsten das Marriot. Nichts altes zwar, aber mit den üblichen amerikanischen Annehmlichkeiten einer großen Hotelgruppe wie Spa und so weiter und sofort. Von dort aus sind es auch nur noch 38 Km bis zu unseren anderen Destination, dem Ort Corby, an dessen Rand Rockingham Castle liegt, wo ja das weltgrößte RR Treffen stattfindet.

Na ja, dass wir in Peterbrough wohnen ist dabei nicht die ganz zutreffend. Eigentlich liegt das Marriott im Dorf Alwalton 3 Meilen außerhalb von Peterborough. Der Ortskern und die Kirche von Alwalton dort sind nur wenige hundert Meter entfernt, sodass man dort auch zu Fuß hin pilgern kann. Pilgern ist dabei der richtige Begriff, den Alwalton ist der Geburtsort von Henry Royce, dessen Asche dort auch in der Kirche vergraben liegt. Nachdem wir vor Jahren schon  durch Zufall in Le Canadel an der französischen Riviera auf seinen Wohnsitz Villa Mimosa stießen ohne den Ort gesucht zu haben, hier nun wieder das gleiche. Wir buchen eine Unterkunft, ich sehe bei Wikipedia nach ob sich etwas Interessantes über das Dorf in Erfahrung bringen lässt dessen Name mir lediglich nur irgendwie bekannt vorkam ohne tatsächlich sofort den Bezug zu haben, und was ist, es ist Geburts- und letzte Ruhestätte des FHR! Und das beste ist, dass es wie damals in Le Canadel und nun auch wieder in Alwalton der pure Zufall ist. Vielleicht möchte mir Henry damit etwas sagen, z.B. dass ich vielleicht doch CEO von RR werden solle und als neues Modell den Silver Ghost wieder einführen möge? Wie auch immer: Die Welt ist eben also auch nur ein Dorf in unserem Universum.

Bzgl. der Tipps was mitzunehmen ist, ganz herzlicher Dank! RR363, Motor- und Getrieböl habe ich immer im Wagen dabei. Kerzen bekommt er gerade neue, aber alles andere ist wohl besser doch noch zu besorgen. Sinnvoller Weise habe ich mir schon die Daten Werkstätten rausgesucht, die in der Nähe liegen, wie z.B. Colbrooks in Peterborough and Flying Spares, die nicht weit entfernt von Corby sitzen. Insofern, risikoreich bleiben nur die Etappen zwischen Köln und Zeebrügge, die mich dann auch wieder über meinen Lieblingsautobahnring führt, nämlich den von Antwerpen, der das El Dorado eines jeden  wenigstens verrückten LKW-Fahrer sein muss.

Jürgen
   

PS: Hat jemand die Privatnummer von Claus Erbrecht unter der ich ihn auch Nachts erreichen könnte?  ;)