
Der nette Mann von Bremi hat mir damals erklärt, dass die Zündleitungen gerne da kaputt gehen, wo sie mit Metall in Berührung kommen.
Bei Bremi hat man einen grossen Metall-Schrank da werden die eigenproduzierten Zündkerzen dauergetestet, und da geht ein dickes Bündel Zündleitungen durch ein Loch (in den Metallschrank). Die Kabel die aussen am Rand des Lochs anliegen gehen zuerst kaputt, 1..2 Jahre.
Die Kabel die weiter innen liegen und nicht mit dem (geerdeten) Metall in Berührung kommen halten viele Jahre.
Der Zündfunke will immer den kürzesten Weg (den Weg mit dem geringsten Widerstand) gehen. Wenn eine Zündleitung an Metall anliegt, dann existiert an dieser Stelle eine hohe kapazitive Belastung und irgendwann wird das Isolationsmaterial müde und es passiert ein Durchschlag.
Darauf hin hat die Isolation ein winziges Loch (carbonisiert) und wird daraufhin wetterfühlig, das heisst bei bestimmer Temperatur/Luftdruck/Luftfeuchtigkeit gibt es immer wieder Durchschläge und mit der Zeit immer öfter. Die Leitung muss dann getauscht werden.
Damals hatten die Harley Motoren auf dem oberen Motor-Halteblech einen kleinen Metallclip, der die vordere Zündleitung in Position hielt. An dieser Stelle, also direkt am Clip, gingen die Kabel dann immer kaputt und haben durchgeschlagen. Von aussen sieht man dem Kabel das nicht an, aber es ist kaputt. Später hat man dann den Metall-Clip durch einen Plastik-Clip ersetzt und die vordere Zündleitung hielt entsprechend länger.
Bei Smokey waren auch original Metall-Zündleitungshalter montiert, welche die Kabel zwar schick sortieren, aber auch stark belasten. Die habe ich direkt abgeschraubt, und eine fliegende Verdrahtung mit ein paar Kabelbindern gemacht, sonst kann man sich regelmässig neue Zündleitungen kaufen. Ich glaube bei späteren Modellen wurden diese Metall-Halter auch durch Kunststoffhalter ersetzt ...
Ich würde dieses Metallrohr entweder abmontieren, oder wenn es wegen der Originalität draufbleiben muss, evt. von Innen mit Kunststoff auskleiden.
Charles
