Ich finde, bevor man irgendwelche Mittelchen auf den Unterboden sprüht, sollte man ihn zuerst einmal Trockeneisstrahlen !
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum, Harald,
der zwar dem Fahrzeug nicht zwangsläufig schadet, aber oft rausgeschmissenes Geld bedeutet. Ich habe früher damit auch eine Menge Geld verbrannt, indem ich jeden Neuerwerb erst einmal habe eisstrahlen lassen, und so manch gesunden U-Schutz entfernt, der besser drangeblieben wäre.
Eisstrahlen lohnt sich nur, wenn der U-Schutz großflächig abbröckelt, schon Rostschäden sichtbar werden und nicht aus dem gerade in den 60ern bis 80ern beliebten Kunstkautschuk besteht, denn den kriegt der Eisstrahler sowieso kaum bis gar nicht ab. Vor allem die Mercedes-Freunde unter uns wissen, was ich meine.

Wenn man ein Auto kauft, dessen U-Schutz aus klassischem Bitumen noch größtenteils intakt aussieht (und was anderes würde ich grundsätzlich nicht ohne den Wunsch nach einer Vollrestaurierung kaufen), dann kann man kleinere Schadstellen manuell entfernen und danach mit Fett (Fluidfilm, Sanders etc.) den kompletten Unterboden versiegeln. Das Fett weicht den vorhandenen Bitumen an und unterwandert ihn an Stellen, an denen er sich bereits vom Lack gelöst hat. Damit hat man dann nicht nur eine weiche Fettschicht auf dem Unterboden, welche den Rost im Zaum hält, sondern auch noch die härtere Bitumenschicht, die den Unterboden vor mechanischen Beschädigungen schützt.
Eine reine Fettschicht auf blankem Unterboden ist hingegen nur eine halbe Sache, wie ich selbst schon feststellen musste. Wenn man damit regelmäßig fährt, noch dazu auch bei Regenwetter, dann ist jedes Jahr eine intensive Neuversiegelung nötig, da im Spritzwasser- und Steinschlagbereich das Fett großflächig abgewaschen wird. Diese Methode ist aber sicher trotzdem für all jene hier im Forum interessant, die ihre Autos, aus welchem Grund auch immer, kaum bewegen.

Alle anderen mit richtigen
Fahrzeugen brauchen mehr als nur Fett auf Unterböden und Radkästen.
Gruß
Michael