Guten Abend lieber Andreas,
wieder einmal danke ich Dir für Deine Ausführungen, doch ich sehe das deutlich anders.
Das Internet ist voll von Kaufberatungen der führenden Automagazinen bezüglich des Shadows. Alle blasen in das gleiche Horn bezüglich der 10K Euros und das es nur zum Teileträger taugt.
Liegt wohl u.a. daran, dass die meisten günstigen Angebote im Internet noch billigere Angebote in GB waren, hierher gebracht wurden und auf den schnellen Euro spekuliert wird.
Die Shadows haben vor 30 Jahren durch die Bank 30K D-Mark gekostet. Ausbrüche nach oben gab es nur bei Auto Becker und Konsorten und die waren auch nicht besser als die Fahrzeuge in der Kleinanzeigenspalte bei der AMS.
Wer sich für so ein Auto interessiert, der muss wissen, dass er sich einen Plegefall auf den Hof holt. Klima, Hydraulik und diverse andere Spezialitäten müssen immer gemacht werden, da soll auch eine sogenannte Service History nicht darüber hinwegtäuschen.
In Deinem Fall war es ja auch keine Garantie für saubere Kontrollbohrungen, Bommeln, etc..
Guten Morgen, Thomas!
Das ist doch kein Problem - unterschiedliche Meinungen beleben schließlich das Gespräch, sonst wäre es doch ein wenig zu monoton...
Da ich Deine Meinung und Deine Ausführungen im Übrigen sehr schätze, freue ich mich über Deine Antwort!
Ist es wirklich so, dass die Shadows vor 30 Jahren "nur" 30.000 DM gekostet haben? Da bin ich persönlich jetzt skeptisch - denn der Opel meines Vaters aus dieser Zeit hat rund 20.000 DM gekostet. Ich vermute, dass die Shadowpreise irgendwo im Bereich zwischen 80.000 und 120.000 DM Neupreis lagen - abhängig von gewünschter Ausstattung, Baujahr, Auslieferungsland, Wechselkursen der jeweiligen Währungen und dem ganzen Kram.
Natürlich hast Du vollkommen recht - auch bei einem teureren Shadow wird immer etwas zu tun bleiben, das absolute Rundum-glücklich-Paket wird wohl sehr, sehr selten sein. Allerdings bleibe ich bei meiner Meinung, dass ein sorgsam gewartetes Fahrzeug, dessen aufmerksam geführte Servicedokumentation das auch schriftlich beweist, in aller Regel mit weniger gravierenden Überraschungen aufwarten wird als ein Exemplar, bei dem z.B. die notwendigen Flüssigkeitswechsel entweder gar nicht oder nur unregelmäßig erfolgt sind und das sich ganz allgemein über viele Jahre hinweg wenig Zuneigung erfreuen durfte. Und eine solche umfangreiche und lückenlose Servicehistorie wird sich der Anbieter des Wagens natürlich bezahlen lassen wollen (zumindest ich würde das so machen). Davon bleibt unberührt, dass es natürlich auch die besonders intelligenten Besitzer gibt, die ihren Shadow für 70.000 Euro online stellen, weil sie über den Verkaufserlös auch die monatliche Hallenmiete wieder einfahren wollen. So etwas ist albern.
Klar ist natürlich auch, dass Bauteile oder - gruppen, die einem turnusmäßigen Wechsel unterliegen (z.B. eben die Druckspeicherkugeln) unabhängig von der bereits vorhandenen Historie immer wieder "gepflegt" und instandgehalten werden müssen. Das ist bei jedem Shadow - ob "günstig" oder "teuer" - der Fall.
Zu den feuchten Kontrollbohrungen habe ich ja bereits gesagt, dass diese (meiner Meinung nach!) bei nahezu jedem Shadow eine Baustelle sind oder im Laufe der nächsten Jahre zur Baustelle werden. Die O-Ringe sind nun mal aus Gummi (oder einem entsprechenden Material) und unterliegen damit einem natürlich Alterungsprozess, in dessen Verlauf sie ihre Hauptaufgabe, die Abdichtung, nicht mehr hundertprozentig erfüllen können. Und dieser Alterungsprozess läuft natürlich auch bei einem ultragepflegten Exemplar ab.
Daher stimme ich mit Deiner Meinung, bei jedem Shadow handle es sich gewissermaßen um einen "Pflegefall", vollkommen überein. Gepflegt werden müssen (und sollen) sie ja alle.
Der kleine aber feine Unterschied besteht eben darin, ob diese Pflege schon immer Teil des Fahrzeuglebens war.
Die Werkstattsituation war in D noch nie einfach und sie ist nicht besser geworden. Ordnungsgemäße Wartung schon seit Jahrzehnten Fehlanzeige, besonders bei LHD Fahrzeugen.
Ich wage zu behaupten, dass in diesem geschätzten Forum nur der Herr Erbrecht und der Udo wissen was wirklich Sache ist.
Da magst Du recht haben. Während meiner Suche und auch später mit Abby habe ich beispielweise öfter die Erfahrung gemacht, dass es von Seiten so mancher Betriebe und Werkstätten offenbar zu viel verlangt ist, auf Mails zu antworten oder einen dem Kunden in die Hand versprochenen Rückruf wegen eines vereinbarten Termins zu tätigen.
Letzte Woche hätte ich mein gutes Stück um ein Haar für 13K verkauft, für 15K hätte ich es ganz sicher getan.
Ob es die richtige Entscheidung war, wird sich bei meinem Besuch bei Erbrecht zeigen.
da drücke ich Dir die Daumen und hoffe sehr, dass Deine Entscheidung in Richtung "behalten" fallen wird.
Denn (ganz kurz off-Topic gesprochen): der Wagen kann ja nichts für die eher nicht so prallen Leistungen der Werkstatt.
Viele Grüße aus der Südpfalz
Andreas