Andreas, besten Dank für Deinen Input.
Auf die Liste würde ich mich sehr freuen. Habe ja bereits eine
ausgiebige Liste von RR-SS erhalten (s. seinen Post).
ich sehe es auch so dass ich mehrere Fahrzeuge mehrerer Peisklassen
begutachten sollte. Denke auch unter den hochpreisigen ist nicht
ausgeschlossen auf eine Grotte zu geraten.
Ist ja ähnlich wie bei den Jaguar XJ wir mir mal jemand sagte:
"sie sind alles (schön, sauber, gepflegt etc.) aber nicht rostfrei."
Hallo Gregor!
Natürlich ist man nicht automatisch auf der sicheren Seite, nur weil für den angebotenen Wagen viel Geld aufgerufen wird - die Wahrscheinlichkeit liegt meiner Erfahrung nach aber höher, dass bei einem höher bepreisten Exemplar das ganze Drumherum stimmt: Werkstatthistorie, Pflege, Instandhaltung inklusive der entsprechenden Nachweise. Bei einem Shadow, der für um die 10.000 Euro angeboten wird, erwarte ich persönlich nicht viel mehr als von einem Teileträger, der noch auf eigener Achse zum Schlachten gefahren werden kann.
Das sind gleichzeitig auch für mich bei meiner Suche mit die entscheidenden Punkte gewesen: wie ist der Wagen "behandelt" worden, was wurde wann und von wem gemacht, welche Teile sind getauscht worden, welche regelmäßigen Pflegemaßnahmen hat der Wagen durchlaufen? Und: sind diese ganzen Punkte durch entsprechende Unterlagen belegbar? Behauptet der Anbieter nur, dass die Klimaanlage überholt worden ist - oder gibt es dafür auch einen Beleg vom Klimaservice (Boschdienst, andere Werkstatt etc.)?
Hier halte ich mich an den alten Satz "Was Du schwarz auf weiß besitzt, das kannst Du wohl nach Hause tragen".
Das bedeutet aber natürlich keineswegs, dass es nicht auch teure Angebote gibt, bei denen auf Nachfrage dann nur laue Luft kommt. Ich hatte während meiner Suche einen Händler am Telefon, den ich zu einem von ihm angebotenen Shadow II befragte, um einige Sachen vor einer Besichtigung vor Ort zu klären. Aufgerufen waren über 30.000 Euro - also eine stolze Summe, für die ich schon einige Erwartungen an den Wagen richte. Das Fahrzeug war als "restauriert" angeboten und laut Auskunft des Händlers ein Rückläufer aus den USA. Als ich das hörte war mir klar, dass ich den Densitometer nicht vergessen darf, um die Lackdicke am ganzen Fahrzeug nachzumessen - zuviele Gruselgeschichten aus dem Land der Spachtelkünstler ("Bondo-Artists") hatten mein Ohr erreicht.
Soweit ist es dann aber gar nicht mehr gekommen: auf meine Nachfrage nach den obligatorischen Rechnungen und Belegen für die durchgeführten "Restaurierungsarbeiten" (Zitat: "Da wurde wirklich viel investiert in den letzten Jahren") kam zunächst nur Rumgedruckse, dann die Bemerkung, man habe dazu keine Belege. Die Arbeiten seien komplett in den USA gemacht worden, der Verkäufer dort, von dem man den Wagen gekauft habe, habe glaubhaft versichert, dass die Arbeiten in hervorragender Qualität durchgeführt worden seien - gepaart mit deutlich zur Schau getragenem Unverständnis, dass ich der nackten Mitteilung nicht blindlings glaube.
Und das wars dann auch schon. Ich habe mich artig für das Gespräch bedankt und meinen Notizzettel mit der Händlernummer in den Müll geworfen. Vielleicht wirst Du auch solche Erfahrungen machen, ich nehme an, dass es solche Leute auch im Jaguar-Bereich gibt.
Mein schlußendlich gekaufter Shadow I war denn ähnlich im Preis - allerdings waren hier drei Leitzordner mit Rechnungen, Belegen und einem über 300 Farbbilder umfassenden Restaurierungsbericht mit detaillierter Auflistung aller durchgeführten Arbeiten dabei. Das war mir persönlich viel wichtiger, als mit dem Endoskop in den Kühler zu schauen oder ob die Emily noch die richtige Nummer auf dem Sockel hat. Denn ich glaube, dass das Eine dann meist mit dem Anderen kommen wird. Als der Verkäufer dann auch nach stundenlanger Besichtigung nicht nervöser wurde, war ich mir sicher, dass es zumindest mal wärmer wird....
Viele Grüße aus der Südpfalz
Andreas