Autor Thema: Wieviel Spass macht ein R-Typ?  (Gelesen 12903 mal)

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Offline Igor

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Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« am: So.07.Jun 2020/ 13:08:45 »
Hey Guys, ich denke ungewollt zunehmend häufiger über einen R-Typ nach. Mich faszinieren Vorstellungen von mechanischer Robustheit, Elektronikverzicht und der Gedanke an ein Auto für‘s Leben. Ich frage mich ob er das leisten könnte? Wie kommod fährt sich ein R-Typ? Ist er im heutigen Verkehr überhaupt wirklich einsetzbar oder fährt man mit dergleichen Sonntags ins Grüne und das war´s?
Bei meiner Recherche stosse ich auf Aussagen wie „zuverlässigstes Auto ever“ bis hin zu „hat mich in den letzten Jahren echt Geld gekostet“.

Fahre seit vier Jahren einen späten Turbo R, einen R-Typ habe ich bis dato leider noch nie pilotiert.

Danke im Voraus für Eure Schwingungen! Gruß, Igor


Turbo R VCX59418

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #1 am: So.07.Jun 2020/ 14:26:05 »
Hallo Igor,

ich fahre zwar nur einen MK VI, von dem der R-Type abgeleitet wurde, kann Dir aber aus bald 20 jähriger ERfahrung sagen, dass diese Wagen wunderbar im heutigen Verkehr mitschwimmen können.

Der 6 Zylinder zieht gut durch und ist auch mit voll besetztem Wagen in bergigem Geläuf ganz sicher kein Verkehrshindernis. Ich habe mehrfach mit meinem MK VI Alpenrallyes ohne Probleme gefahren.

Kommod sind sie allemal, waren die Straßenverhältnisse früher genauso schlecht wie heute. Der hohe Aufbau mit folglich hohem Schwerpunkt, in Verbindung mit hohem Fahrzeuggewicht und Trommelbremsen machen natürlich keinen Kurvenchampion aus diesen Wagen, jedoch der damalige Werbeslogan von Bentley: ‚The Silent Sports Car‘, trifft es wie ich finde schon ganz gut.

Technisch sind diese frühen Nachkriegswagen ohne größere Probleme beherrschbar, sie waren noch ausgelegt auch in den entferntesten Ecken des Commonwealth gewartet und repariert zu werden. Eigentlich laufen sie irgendwie immer, wenn man die Wartung meist weniger einfacher Bauteile nicht völlig vernachlässigt.

Hinzu kommt bei den Wagen aus den 40iger und 50iger Jahren, dass diese noch eine Aura versprühen, welche späteren Modellen völlig abgeht. Ausfahrten mit diesen Wagen geraten schnell zu einer Reise zurück in eine Epoche, wo Menschen noch Zeit und ihre Träume im Gepäck hatten, gleichwohl man heutzutage Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern beim Vorbeifahren nur zu oft ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Somit klärt sich für mich auch Deine Frage nach dem Spaßfaktor.
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Offline -unbekannt verzogen-

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #2 am: So.07.Jun 2020/ 17:11:14 »
Hallo Igor,

obwohl ich selber einen Cloud habe, bin ich schon mehrere Dawns, die schöneren Zwillingsbrüder des R-Types >:D, Probe gefahren und bereue es heute manchmal, dass ich mich am Ende doch für den Cloud entschieden habe. Die Autos fahren sich leicht und sehr komfortabel, von Untermotorisierung im heutigen Straßenverkehr würde ich auf keinem Fall reden. Aber das muß natürlich jeder selbst für sich entscheiden. Eine Probefahrt bringt da schnell Klarheit.

Horrorstorys habe ich auch schon von Fahrzeugen gehört, deren Karosserien signifikante Rostprobleme hatten. Die Technik hingegen ist in Teilen noch einfacher als beim Cloud und, sofern ausreichend gewartet, fast schon langweilig einfach, extrem robust und zuverlässig.

Mit einem guten R-Type kann man sicher sehr sehr glücklich werden, wenn man kein Kurvenheizer ist.

Gruß

Michael

Offline Igor

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #3 am: So.07.Jun 2020/ 17:31:36 »
Oh wow, Ihr verdreht mir echt den Kopf!!
Turbo R VCX59418

Offline gerd DRB15051

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #4 am: So.07.Jun 2020/ 21:55:33 »
gerade heute waren zwei dabei, sie fahren sich sehr kommod und sind durch die (relativ) geringen Ausmasse auch recht alltagstauglich. Äusserlich praktisch kein Unterschied (bis auf den Kühlergrill) der Bentley hat mehr Leistung, den würde ich bevorzugen. Beide gezeigten haben Automatik, die sehr gut funktioniert.
Der gezeigte Bentley hat die Stoßstangen des Cloud, die damals so schon auf Wunsch erhältlich war.
« Letzte Änderung: So.07.Jun 2020/ 22:28:08 von gerd DRB15051 »
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Offline gerd DRB15051

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #5 am: So.07.Jun 2020/ 22:40:07 »
die Gleichen ebenfalls auf einer RREC Ausfahrt im Vorjahr
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Offline Igor

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #6 am: Mo.08.Jun 2020/ 08:37:06 »
B-e-a-u-t-i-f-u-l-!
Turbo R VCX59418

Offline FF_M

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #7 am: Mo.08.Jun 2020/ 09:33:35 »
Hi Igor,

bin am Samstag einen gefahren (siehe mein eigener Post). Macht schon Spaß, ist ein Erlebnis. Ohne Servo ist eine echte Umstellung, das muss man selber "erfahren", ob das einem zusagt.

VG
Fabian

Offline gerd DRB15051

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #8 am: Mo.08.Jun 2020/ 10:06:13 »
Die beiden besitzer der gezeigten Wagen machen mit diesen teils weite Reisen nach England usw.
Servonachrüstung ist kein Problem, sie ist nicht sichtbar und wird geliefert z.B. von
http://www.ezpowersteering.nl/language/32/3/Home.html
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Offline Lord Nelson

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #9 am: Do.25.Jun 2020/ 16:16:34 »
Mit dem von Gerd gezeigten Silver Dawn bin ich schon mal eine Strecke von über 100 km mitgefahren. Das war schon sehr kommod. Im Fond sogar so kommod, das mir auf Anhieb kein modernes Auto einfällt in dem man so heimelig untergebracht ist. Das Angebot, diesen schönen Wagen auch mal selbst zu fahren habe ich, dazu kam es bisher nur noch nicht. Die Leistung ist auch im heutigen Verkehr "ausreichend". Laut dem mit mir befreundeten Besitzer gilt es nur beim Rückwärtsrangieren auf engem Raum aufzupassen, aufgrund der Konstruktion greift die Bremse auf dem ersten halben Meter nicht. Die mangelnde Servolenkung ist nur auf engem Raum ein Problem, Frauen fahren so ein Auto nicht gern. Vorsicht walten lassen muss man bei Regen, da ist das Roadholding doch eher als "antik" zu bezeichnen.

Als ich anfing mich für ein Auto von RRB zu interessieren war bei mir die Bandbreite auch anfangs recht weit, vom R-Type/Silver Dawn bis hin zum Spirit/Mulsanne. Letzterer fiel raus, weil mir das Aussendesign nicht besonders zusagt, der Cloud wegen seiner Größe und aufgrund seiner mir zu hohen Preise für ein gutes Exemplar. Beim Dawn war es ähnlich, schliesslich kostet dieser trotz geringfügig geringerer PS-Leistung etwa 30% mehr als das Bentley-Äquivalent. Der R-Type kam letztlich nicht in Frage, weil mir die Klimaanlage fehlte und ich letztlich doch eher zu RR neige. Wenn schon die nobelste Marke der Welt, dann sollte auch das richtige Logo draufstehen. Ein Corniche Coupé war eigentlich ganz vorn auf meiner Prioritätenliste, die knappe Auswahl am Markt und die Tatsache dass der baugleiche Shadow einem Fahrer meiner Statur besseren Platz bietet sowie dass ich gern mehr als nur einen Beifahrer mitnehme gab dann den Ausschlag. Es wurde der Shadow I, der für mich auch nach 5 Jahren rundum zufriedenem Besitz den besten Kompromiss aus alter und neuer RR-Welt darstellt.

Vor ein paar Tagen bekam ich die Einladung einen guten R-Type im Freundeskreis probezufahren, ich denke dazu wird es im Laufe des Sommers auch kommen. Man muss ja für die Zeit nach der Coronakrise gewappnet sein, wenn es denn wieder bergauf geht!
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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #10 am: Do.25.Jun 2020/ 17:22:15 »
Laut dem mit mir befreundeten Besitzer gilt es nur beim Rückwärtsrangieren auf engem Raum aufzupassen, aufgrund der Konstruktion greift die Bremse auf dem ersten halben Meter nicht.

Das ist so erfreulicherweise nicht ganz richtig!

Man muß aber im Rangierbetrieb etwas kräftiger aufs Pedal drücken, da hier nur die mechanische Hinterradbremse greift. Einem Dawn, der auf dem ersten halbe Meter nicht bremst , tut ein Besuch in der Werkstatt sicher mal gut.  ;)

Warnend

Michael

Offline haraldo

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #11 am: Do.25.Jun 2020/ 17:25:20 »

Vor ein paar Tagen bekam ich die Einladung einen guten R-Type im Freundeskreis probezufahren,


Als langjähriger R-Type Besitzer muss ich sagen, das sind für mich die besten und zuverlässigsten Wagen die Rolls Royce je gebaut hat. Nicht umsonst sind sie damals mit dem Slogan "500.000 Miles and more " beworben worden.

Auch aus diesem Grund hatte der deutsche Rolls Royce Papst K.J. Roßfeld einen Silver Dawn und einen R-Type.

Gruß
Harald
R-Type  B300YD

Offline gerd DRB15051

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #12 am: Do.25.Jun 2020/ 17:28:57 »
Im aktuellen deutschen RREC Magazin hat der Besitzer des Dawn einen sehr interessanten Bericht über die Motorrevision seinen Wagens geschrieben. Wenn die Bremse des Dawn beim Rückwärtsfahren sofort funktioniert, stimmt etwas nicht. Das ist konstruktiv bedingt.
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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #13 am: Do.25.Jun 2020/ 17:51:08 »
Im aktuellen deutschen RREC Magazin hat der Besitzer des Dawn einen sehr interessanten Bericht über die Motorrevision seinen Wagens geschrieben. Wenn die Bremse des Dawn beim Rückwärtsfahren sofort funktioniert, stimmt etwas nicht. Das ist konstruktiv bedingt.

Na ja,

ein Artikel in irgendeinem Blättchen sagt natürlich erst mal gar nichts.

Die eigentliche Frage, die sich stellt, lautet: Warum sollte die Bremse des Dawns den ersten halben Meter nicht bremsen?

Ich gucke ja auch gerne in den Workshop des Dawns rein und ich sehe da keine konstruktiven Unterschiede der Bremsanlage zum Cloud, außer dem Fehlen des zweiten HBZ inklusive Reservoir. Ich habe natürlich auch schon viele abenteuerliche Geschichten über die Cloud-Bremsanlage gehört, aber nachdem ich diese vor ein paar Jahren bis hin zur letzten Schraube selbst revisioniert habe, bremst meine dicke Kuh wie ein Panzer und zwar ab dem ersten Zentimeter - vorwärts und rückwärts.

Aber vielleicht habe ich beim Dawn ja etwas übersehen, denn Hand habe ich an seine Bremsanlage bisher nicht gelegt.

Da Gerd bei diesem nicht unerheblichen Detail vermutlich wieder passen muß, wird mir sicher Harald oder Claus diese Problematik erläutern können. Ich würde mich freuen, wenn ich wieder was dazulerne.

Gespannt

Michael

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Re: Wieviel Spass macht ein R-Typ?
« Antwort #14 am: Do.25.Jun 2020/ 17:55:31 »
Als langjähriger R-Type Besitzer muss ich sagen, das sind für mich die besten und zuverlässigsten Wagen die Rolls Royce je gebaut hat.

Ich finde die Dawns auch toll, Harald,

wie ich ja schon öfters hier geschrieben habe. Vor allem sind sie den entscheidenden halben Meter kürzer als die Clouds. Darum beneide ich die Dawnfahrer. Qualitativ sehe ich zwar keinen Unterschied zur ersten Serie des Cloud, aber ich lasse Deine Aussage gerne so stehen.

Zustimmend

Michael