Bitte jetzt nicht die Sachen durcheinander bringen. Die Motoren, mit denen wir es hier zu tun haben, haben keine NOX-Speicher Kats.
Der Schwefel vergiftet den normalen Kat auf Dauer, das bedeutet, dieser wird inaktiv mit der Zeit. Dieser Vorgang ist nicht reversibel. Das war der Grund, warum man mit hohem Aufwand den Schwefelgehalt gesenkt hat.
Ihr habt Recht, man (ich) sollte das nicht komplett ausschließen. Dennoch, wir reden gerade von zwei verschiedenen Dingen. Zum Einen, warum man den Schwefel nur mit Kat riecht, aber auch nur dann, wenn der Kat noch nicht an der Umsetzung von Schadstoffen beteiligt ist, weil er kalt ist.
Zum Anderen es sind die großen Unterschiede in der Konzentration. Ich war jetzt echt etwas unsicher und habe deswegen nochmal in einer Aufnahme unserer Abgasmesstechnik nachgesehen. Dort wird mit einer FTIR-Messtechnik auf etwa 0,01 ppm genau gemessen. Da wir vor Kat messen, ist das SO2 statt H2S. Bei dem aber noch recht inaktiven Kat im frühen Kaltstart ist das aber gleich.
Man kommt auf etwa 0,8 ppm SO2 im Abgas. Geht man nun davon aus, dass man ausschließlich unverdünntes Abgas einatmet und gleichzeitig einen guten Geruchssinn hat, könnte es sein, dass man den Schwefel riecht.
Sobald aber Fahrtwind mit Verdünnungen von 1:100 oder 1:1000 ins Spiel kommt wird es einfach schlicht unmöglich den Schwefel zu riechen.
Ich möchte niemandem jetzt hier seine Fähigkeit absprechen, die Abgase und Schwefel im Kaltstart zu riechen. Bezogen auf das Problem hier halte ich bei penetrantem Schwefelgeruch jedoch ein verdampfen von Getriebeöl am Auspuff für deutlich wahrscheinlicher.
Wenn der Geruch eher der von HC-Emissionen ist, könnte man bei den Lambdasonden nachsehen. Da hätte man für mein dafürhalten aber längt eine Motorkontrollleuchte.
Viele Grüße,
Michael