Auf dem Dach bei unserem Shadow gab es viele Jahre nach der Neulackierung auch solche Art "Blasen", zwischen 3 und 5 cm lang und etwa 1 cm breit. Drückte man drauf, war es elastisch-weich, eine Delle blieb nicht zurück, die Aufwölbung blieb. Es gab mehrere Stellen davon, eine riß irgendwann sogar auf. Ich habe Superkleber reingeträufelt, um es abzudichten und weiteres Abheben zu verindern.
Es kamen im Laufe der folgenden Jahre keine weiteren Abhebungen, "Blasen" dazu. Vor gut einem Jahr, am Anfang der Pandemie, haben wir das Dach hier auf der Insel neu lackieren lassen. Das Auto mußte lange beim Lackierer bleiben, weil wir unsere Gemeinde nicht verlassen durften und diese strenge Kontaktbeschräkung dummerweise während der Zeit begann, zu der der Shadow beim Lackierer war ... aber das nur am Rande erzählt.
Der Lackierer hatte nach Entfernen des Lacks festgestellt, daß darunter der alte originale Nitrolack war. Es gab keine Trennschicht zwischen altem Nitro- und neuem Acryllack. Die beiden Lackarten vertragen sich nach seiner Auskunft nicht dauerhaft, die Blasenbildung überrasche ihn nicht. Er entfernte den Lack bis aufs Blech und machte das Dach komplett neu. Da die Farbe des Dachs eine andere ist als der Rest des Autos, gab es keine Anpassungsprobleme, das Auto sieht wieder aus wie neu, ohne Blasen, und die sollen nach Aussage des Lackierers auch nicht wiederkommen.
Rückblickend bin ich von dem Lackierer, der das Auto 1996 in Bremen nach einer umfassenden Restaurierung komplett neu lackiert hatte, enttäuscht insofern, als er außer dem Dach den Lack komplett neu aufgebaut hat. Nur das Dach hat er offenbar nicht komplett erneuert, das aber verschwiegen. Die Lackierung des Fahrzeugs ohne Dach war aber bestens und wurde vom hiesigen Lackierer als hochwertig eingeschätzt. Umso überraschender war der Pfusch am Dach. Heute schätze ich, daß dem Bremer Lackierer der Aufwand angesichts des vereinbarten Preises zu hoch wurde und sein Gewinn allzu sehr zu schwinden drohte, wenn er das Dach mit der gleichen Gründlichkeit bearbeiten würde wie das übrige Fahrzeug. Das Auto war vollkommen nackt, nichts an Innenleben war drin geblieben außer dem Armaturenbrett (ohne Verkleidung). Das Auto hat eine völlig andere Farbe als das Original erhalten, man kann aber nirgends Reste der Originalfarbe finden, weil alles neu lackiert wurde, auch im Innenraum, auch die Türen innen, eben alles ... bis auf den rechten Haltebügel zum Öffnen des Kofferraumdeckels. Den hatten wir dem Lackierer seinerzeit nicht mitgeben können, weil wir ihn im Teilechaos in unserem Haus und den beiden Garagen nicht gefunden hatten. Erst beim Zusammenbau nach vollendeter Lackierung tauchte auch dieser Haltebügel wieder auf - und ist seitdem seychelleblue an einem sonst silversand-farbenen Auto mit dunkelrotem Dach. Sieht man natürlich nur bei geöffnetem Kofferraum, wenn man weiß, wohin man schauen muß - die einzige Erinnerung an die originale Farbe des Autos.
Vielleicht wurde bei Dir auch auf den alten Lack ohne entsprechende Vorsorge der moderne Lack aufgetragen. Das soll mit einer Trennschicht durchaus gehen. Konkretes aber weiß ich dazu nicht. Für uns wurde das Problem mit der Neulackierung des Dachs wohl eliminiert.
Gruß - Udo