Ich habe im Laufe der Zeit (19 Jahre) weit mehr reingesteckt.
Erst mal die besten Wünsche zum Geburtstag! Und vielen Dank für die moralische Aufmunterung (auch an Jim Knopf).
Ich verstehe (noch) zu wenig von Autos (bin Experte im Bereich kommerzieller DV und Computertechnik) um da allzu viel selbst zu leisten.
Ich habe aber nach den schlechten Erfahrungen mit meinem Shadow letzten Herbst schon eine Menge über diese Fahrzeuge gelernt und meine die Unterhaltssituation von guten und schlechten Shadows / T1 einschätzen zu können. Nicht zuletzt ist das auch auf Expertenaussagen gestützt. Deshalb ist meine Überlegung einen Shadow im Bereich 13-15 T€ zu nehmen und in den jedes Jahr mindestens 5 T€ reinzustecken (zusätzlich zum regulären Unterhalt / Wartung) sicherlich nicht daneben. Auf 19 Jahre gerechnet wären das 95 T€ an Reparaturkosten zusätzlich zur regulären Wartung.
Du schreibst, dass Du grosse Summen reingesteckt hast (weit mehr als ich). Aber eben verteilt auf 19 Jahre! Sicherlich kommt es vor, dass man mal in einem Jahr mehr machen muss als im anderen. Aber die richtig grossen Investitionen wie 'ne Komplettlackierung oder Motorüberholung kann man (vor allem im ersten Fall) auch mal ein Jahr aufschieben.
Mit so einem 'schlechten' Shadow kommt mann dann (wenn man nicht richtig Pech hat) mit 20T€ übers erste Jahr. Meine Grotte von letztem Jahr hatte das mit 13 T€ geschafft. Das zuletzt entstandene Hydraulikproblem hätte man sicherlich für 1000 Euro lösen können. Mit diesem Wagen bin ich in 3 1/2 Monaten über 3.000 Meilen gefahren und nicht einmal wirklich liegengeblieben. Ich habe ihn nur aus dem Grund rückabgewickelt weil der Wagen so verbastelt war (Shadow I mit Shadow II Motor, Shadow I Auspuff, Töpfe durch Rohre ersetzt, laut, Elektrik etc.), dass es nicht wirklich Sinn gemacht hätte daraus einen 'guten' zu machen.
Das war auch der Grund warum ich mit klar gestecktem Rahmen beim Spezialisten einen 'guten' haben wollte und davon ausgehen konnte, dass ein Spezialist den Zustand des Wagens den er mir verkauft einschätzen kann. Nun habe ich in 6 Monaten die 30T€ (inkl. Kaufpreis) abgedrückt und habe einen 'guten' mit dem ich gerade mal 1.000 Meilen gekommen bin (davon 700 Meilen Test- und Werkstattfahrten), mit dem ich ständig Pannen habe (vor allem nach den Werkstatt Terminen) und den ich wie schon beschrieben gerade mal 1 Woche pro Monat fahren kann, immer mit dem schlechten Gefühl wann ich denn wieder liegenbleibe. Wenn ich diese Situation auf 19 Jahre hochrechne, dann kaufe ich mir doch lieber eine Insel oder so von dem Geld.
Wenn Du, Winfried, jetzt aufgibst, nachdem Du soviel Geld reingesteckt hast, dann würde ich mit Dir schon in ernsthafte Gespräche eintreten wollen über das Auto und es untersuchen, um es vielleicht zu übernehmen. Daß Du so gut wie nichts auf dem Markt wiederbekommst von dem reingesteckten Geld, ist Dir sicher klar, Jimknopf hat darauf schon hingewiesen. Und wenn es nicht wirklich eine riesige tiefe rostige Höhle ist, die Du da Dein eigen nennst, dann würde ich nicht verkaufen - blöder Rat, sagst Du vielleicht, aber so habe ich's gemacht. Ich habe bestimmt doppelt soviel reingesteckt wie Du in den Jahren und sehr viel selbst gemacht. Aber ich hätte in der Zeit auch drei oder vier andere Autos verbraucht, das wäre auch nicht billiger geworden - und hätte (mir jedenfalls) weniger Spaß gemacht.
Sei nicht böse und wütend auf den Rollie, der kann nur so gut sein wie man ihn gewartet und gepflegt hat.
Ich bin nicht böse auf den Wagen (ist übrigens ein Bentley :-)). Mein Ärger geht in eine andere Richtung und wird derzeit täglich mehr. Ich kann einfach diesen Scheiss nicht mehr hören, dass da mal was kaputt gehen kann wenn ich dann mal wieder mich bei der Werkstatt melde. Es ist ja nicht so, dass wir hier die Beträge in Lack, Leder, Armaturen etc. reinstecken und der Wagen in irgendeiner Form eine Aufwertung erfährt. Nein, wir machen hier ja nur an Themen rum damit der Wagen überhaupt verkehrssicher bzw. fahrbereit ist. Mir wurde ein Wagen für 15T€ angeboten mit ein bisschen Luft für Unvorhergesehenes. Das Delta zu den 30T€, nämlich das doppelte des ursprünglichen Betrags ist somit die Luft. Genau die Luft geht mir jetzt aus denn ich habe nicht vor mich für den Wagen zu verschulden. Ich bin sicher auch der Meinung, dass da jetzt nichts mehr kommen sollte, aber ich hatte immer die Prämisse bei diesen Autos ein Polster von ein paar tausend Euros zu haben weil ja doch mal was kommt. Den Wagen einfach in der Garage stehen zu lassen ist ja gar keine Option (geht noch mehr kaputt).
Die Geschichte geht ja noch viel weiter, aber ich kann mich dazu hier momentan nicht äussern, insbesondere weil ich das so auch nicht hinnehmen werde und derzeit prüfen lasse was meine Optionen sind.
Es ist ja auch nicht so dass alles schlecht am Wagen ist, im Gegenteil. Der Motor ist überholt und läuft jetzt zusammen mit der neuen Zündung sensationell. Ich habe auf die 1.000 Meilen keinen Tropfen Öl nachgefüllt, es ging einfach nix weg. Aber neben dem Motor gibt's ja noch ein paar andere Komponenten (oben, unten, rechts und links). Und da ist doch noch genügend Potential dass ich mit der nächsten Reparatur ein Problem habe. Ich muss hier einfach das Risiko abwägen, ob ich jetzt eine fahrtaugliches Fahrzeug abstosse oder erst richtig ein Problem habe wenn ich dann z.B. mit einem Getriebeschaden oder so da stehe. Wenn ich wüsste, dass der Wagen für dieses Jahr hält würde ich ihn unter gar keinen Umständen verkaufen. Mir wächst aber kein Gras aus der Tasche, also muss ich ich das abwägen.
Du bist als zweiter auf der Liste bei mir. Falls der verkauf ansteht dann melde ich mich einfach demnächst.
Gruß an den Ort wo man ánimo sagt.
Winfried Hirsch